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Outer Wilds (Action-Adventure) – Kosmische Zeitschleife

Mit Outer Wilds haben Mobius Digital und Annapurna Interactive bereits Ende Mai eine Zeitschleife geöffnet, in das auch wir unterbrochen von der E3 hineingesogen wurden. Wie uns das kosmische „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Abenteuer auf der Xbox One gefallen hat, verrät der Test.

© Mobius Digital / Annapurna Interactive

Auf zu den Sternen

Als ich aufwache, befinde ich mich an einem Lagerfeuer. Über mir die Sterne, neben mir eine blauhäutige, vieräugige Kreatur namens Schiefer, die mir Glück für meinen bevorstehenden Start ins Weltall wünscht.

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Zu Beginn erwacht man ohne Einleitung als angehender Anstronaut an einem Lagerfeuer. © 4P/Screenshot

Was ich da soll und wer ich überhaupt bin, weiß ich nicht. Erklärungen oder Hilfestellungen gibt es so gut wie keine. Vermutlich habe ich ebenfalls blaue Haut und vier Augen wie alle anderen, die ich auf dem Weg durch eine Art Walddorf treffe, um meine Raketen-Startcodes abzuholen.

Als ich an einem frisch geborgenen Relikt des antiken Nomai-Volks vorbeikomme, habe ich plötzlich eine Art Vision bzw. ein Déjà-vu dessen, was ich in den letzten Minuten alles gemacht habe. Wie kann das sein? War das eine Projektion? Wurde ich gefilmt? Natürlich glaubt mir niemand, was ich gerade erlebt habe. Man tut es als Halluzination ab und schiebt es auf die Aufregung vor dem Start. Egal, vielleicht liegt die Antwort ja irgendwo da draußen.

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Die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig, der Autopilot ein schlechter Witz. © 4P/Screenshot

Also ab zur Startrampe und auf ins All, wo die Nomai noch viele weitere Spuren hinterlassen haben…

Stolperstein Steuerung


Doch erst einmal musste ich mich an die sensible Steuerung meines klobigen Ein-Mann-Raumschiffs Marke Eigenbau gewöhnen. Der Start war zwar ein Kinderspiel, aber fast jeder Landeversuch endete in einer Katastrophe. Auch das umständliche Springen und Herumdüsen per Jetpack nagten gewaltig an meinen Nerven. Ich war kurz davor, meinen Steuerknüppel, sprich Xbox-Controller mutwillig zu zerstören. Zwar haben die Bruchlandungen irgendwann deutlich nachgelassen, aber so richtig unter Kontrolle hatte ich mein wackliges Schiff eigentlich nie.

Selbst der zuschaltbare Autopilot war keine große Hilfe, da der sich vor jeder Landung feige deaktivierte, aber sonst auf Kamikaze machte und bei einem hinter der Sonne gelegenen Ziel, einfach den direkten Weg nahm und mich mit ins glühende Verderben mitriss. Und nach jedem Tod geht’s zurück auf Anfang:

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Bleibendes Wissen: Nur die Logbuch-Einträge überdauern das Ende einer Zeitschleife. © 4P/Screenshot

Es wird geladen, ich erwache am Lagerfeuer, begebe mich zu meinem wie durch Magie wieder völlig intakten Raumschiff und starte einen neuen Versuch.

In der Endlosschleife

Doch selbst, wenn ich nicht abstürze, verbrenne oder ersticke, hört die Welt, in der ich unterwegs bin, nach einer guten halben Stunde auf zu existieren. Wieder und immer wieder. Außer mir scheint das aber niemand zu realisieren. In jeder neu begonnenen Zeitschleife wünschen mir alle wieder Glück für meinen ersten Flug und wissen nichts von all dem, das zuvor passiert ist. Auch ich kann außer meinem erlangten Wissen, das im Logbuch des Raumschiffs auf mysteriöse Weise dauerhaft festgehalten wird, nichts in den nächsten Zyklus mitnehmen.