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Ori and the Will of the Wisps (Plattformer) – Moon Studios‘ Meisterwerk

Endlich persönlich kämpfen, statt nur durch die idyllische offene Welt zu hüpfen. Ori and the Will of the Wisps soll die wenigen Schwächen des Vorgängers ausbügeln und von allem mehr bieten: Eine riesige Karte, mehr rührende Momente und vor allem Anpassungen an den Spielstil. Ob das gelingt, überprüfen wir im Test.

© Moon Studios / Microsoft

Detail-Überfluss

Ebenfalls überzeugen kann das aufrüstbare System der Anpassung mit Geistersplittern ohne starre Talentbäume. Sie lassen sich verdienen oder für Spielwährung erwerben. Je nach momentanem Ort sind Experimente damit durchaus wichtig und unterhaltsam. Die Auswahl reicht vom Dreifachsprung, dem Klettern oder einem Kugelmagneten bis hin zu Statusänderungen für mehr ausgeteilten und eingesteckten Schaden für Draufgänger.

Die offensichtlichste Stärke des Spiels ist aber die Liebe zum Detail, an der die um den Erdball verstreuten Entwickler jahrelang gefeilt haben – ob bei den losen Planken an einem riesigen Wasserrad, dem fein zerstäubten Wasserfall daneben oder der stimmungsvoll kontrastreichen Beleuchtung im finsteren Wald. Manchmal wird sogar die komplette Umgebung lebendig, z.B. in Form erratisch zuckender Insektenbeine vor der Höhle der Riesenspinne.

Technische Macken

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Der Gruben-Torpedo hat es auf Ori abgesehen, lässt sich aber – wie vieles im Spiel – auf praktische Weise umlenken. © 4P/Screenshot

Dabei scheint sich das Team allerdings ein wenig übernommen zu haben: Auf einem leistungsstarken Spiele-PC mit SSD-Installation lief fast alles sauber und flüssig – abgesehen von wenigen Bugs wie einem Respawn hinter verschlossenen Mauern oder einer fehlerhaften Online-Herausforderung. Auf der Xbox One X wird dagegen ab und zu deutlich, dass die Unity-Engine zu kämpfen hat. Hier und da haben wir wie zum Launch des Vörgängers Streaming-Ruckler erlebt.

Wenn Ori eine Sekunde lang stocksteif in der Luft hängen bleibt, kann das schon mal einen Run versauen. Allgemein fühlt sich die Steuerung ein kleines bisschen träger an als auf PC – z.B. in sehr lebendigen Szenen. Am ärgerlichsten waren auf der One X aber die gelegentlichen Abstürze, so dass wir dank Cross-Save lieber mit Windows 10 weitergespielt haben. Dort wird übrigens auch eine alternative Maus-und-Tastatur-Steuerung angeboten; es mangelt allerdings an Grafik-Optionen für schwächere Rechner. Auf der alten Xbox One leidet die Performance übrigens noch stärker unter Streaming-Rucklern sowie groben Pixelkanten – was aber keinen Einfluss auf unsere Wertung nimmt, da wir das Spiel auf der aktuellen One X getestet haben. Dort sind die Probleme zwar deutlich kleiner, aber groß genug für eine Abwertung im Vergleich zum PC.