Auch das ständige Sammeln von Krimskram an Tonnen, Kisten und Schränken bremst den Spielfluss und mündet in ein über weite Strecken überflüssiges Herstellen von Gegenständen. Wieso kann man nicht immer Bomben, Minen & Co als fertige Produkte finden? Warum sind so viele Bereiche des Craftings so lange gar nicht verfügbar? Selbst das Fesseln von Feinden ist ja irgendwann nicht möglich, wenn man kein Klebeband mehr hat. Auch das optionale Ausrüsten der Mudokons mit diesen Waffen sowie ihre Ausrichtung auf passives oder aggressives Verhalten, hätte man sich sparen können. Hier wäre eine Reduzierung des Spieldesigns auf den Kern deutlich besser gewesen.
Viel Spaß unter Tage
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Wenn aber alles funktioniert, wenn einem eine tolle Flucht gelingt, wenn dieses Oddworld: Soulstorm keinen D-Day mit fetter Beute inszenieren will, sondern sich auf seine Schleich- und Rätseltugenden besinnt, macht diese Reise mit Abe wieder richtig Spaß. Dann tapst er auf Zehenspitzen an schnarchenden Wachen vorbei oder huscht bei zu viel Lärm schnell in Deckung, wobei eine dreistufige Anzeige die aktuelle Alarmstufe anzeigt.
Gerade in den ruhigeren Passagen unter Tage, in denen man erst über den Zauber oder eine Fackel für Licht sorgen, auf Minen achten sowie geschickt schleichend kombinieren muss, um nicht von den Wachhunden gefressen zu werden, blitzt die Stärke dieses Plattformers auf. Oder wenn man von Nebel zu Nebel huscht, während Scharfschützen eine ins Visier nehmen. Und wenn die Mudokons sich erleichtert bedanken, dass ihr Retter sein Versprechen hält, muss ich einfach weiter zocken…
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Hinzu kommen die kreativen Spielereien mit der Übernahme von Feinden: Selbst die fliegenden Sligs kann man kapern und aus der Luft für Feuerschutz sorgen. Mit ihnen kann man auch Hebel bedienen, Gegner beschießen und sie am Ende der Zeit entweder betäuben, bestehlen und fesseln oder töten. Ob man eher zurückhaltend oder brutal spielt, wirkt sich zudem auf das so genannte „Qarma“ sowie das Ende aus. Denn je nachdem, wie viel man tötet und vor allem wie viele Mudokons man rettet, schaltet man eines von vier möglichen Enden frei – und diese Aussicht, dass die Mühe auch belohnt wird, ist letztlich sehr motivierend.
Last but not least eine Anmerkung zum Preis und System, denn auf PS4 und PC (Epic Games Store) muss man ja aktuell 49,99 Euro zahlen, während Abes Abenteuer für die PS5 eine Zeit lang gratis ist: Falls ihr also noch keine PS5 habt, aber bereits ein Abo für PlayStation Plus besitzt, könnt ihr Oddworld: Soulstrom trotzdem jetzt schon kostenlos per App oder PSN-Account runterladen. Dann läuft es zwar nicht auf PS4, aber ihr könnt es später auf PS5 zocken – falls ihr diese Konsole denn anschaffen wollt. Siehe auch die News dazu.