Fast wie Siedler …
Auf dem ersten Blick erinnert Northgard an Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs (Die Siedler 6) mit Wikingern und nordischer Mythologie. Als Oberhaupt eines Wikingerstammes gilt es, eine „unbekannte“ Welt zu besiedeln, sich dort auszudehnen und eine Vormachtstellung zu erlangen. Zunächst sorgt man dafür, dass die Frauen und Männer ein Dach über den Kopf haben und mit genügend Holz- und Nahrungsreserven durch den harten Winter kommen, da die Produktion dieser Ressourcen im Winter eingeschränkt ist. Und dann lauern dort noch kleine und große Monster, Portale durch die fiese Schergen angreifen können, rivalisierende Clans, besonders harte Winter, Rattenplagen und so weiter.
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Die nordisch anmutende Spielwelt ist in Sektoren aufgeteilt, die zunächst mit einem Späher erkundet und mit Nahrung (oder anderen Ressourcen) erschlossen werden müssen. Gebietsexpansion ist zwingend erforderlich, da pro Sektor nur eine bestimmte Gebäudezahl gebaut werden kann und immer wieder neue Rohstoffe nötig sind.
Direkte Steuerung der Einwohner
Los geht die Siedelei mit dem Gemeindehaus, das regelmäßig neue Dorfbewohner „generiert“, wenn genügend Zufriedenheit im Wikingerreich herrscht. Danach baut man Späherhütte, Holzfäller und Wohnhaus. Sofort begibt sich ein „jobloser“ Wikinger zu der Baustelle und schwingt den Hammer. Ist das Projekt fertig, wird der „Bauarbeiter“ zum normalen Arbeiter und geht seiner Standard-Aufgabe nach, und zwar der Suche nach Nahrung in der Wildnis.
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Erst wenn ein „normaler Einwohner“ von der Essenssuche manuell abgezogen und einem Gebäude zugewiesen wird, übernimmt dieser Einwohner den Job – egal ob es Heiler, Bergarbeiter, Brauer, Händler, Holzfäller, Bauer oder Fischer ist. Im Gegensatz zu Siedler hat man stets die volle Kontrolle über die Wikinger und kann ihnen direkt Aufgaben zuweisen. Spezielle Werkzeuge brauchen sie für ihre Aufgabe nicht.
Mehrschrittige Produktionsketten gibt es im Gegensatz zu Siedler nicht. Die Beschaffung der Ressourcen ist simpel. Selbst Eisen wird gleich in Barrenform aus dem Fels geschlagen. Dafür ist das Mikro-Management der Jobs und der Bewohner überraschend aufwändig, da die einzelnen Spielsysteme (Nahrung für Einwohner und Gebietsausbau, Kröwns für den Gebäudeunterhalt, Holz für den Winter, Arbeitsmoral via Zufriedenheit etc.) sehr stark und clever miteinander verzahnt sind. Ständig muss man den Wikingern andere Aufgaben zuweisen, wobei man sie nicht vom Militärdienst abziehen sollte, weil das Anwerben der Truppen Kröwns kostet. Beispiel: Wenn die Zufriedenheit zum Beispiel durch nicht aufgewertete Wohnhäuser oder verletzte Clanmitglieder fällt, schwindet die Arbeitsmoral, was die Produktion von Nahrungsmitteln in den Keller ziehen kann und meist steht genau dann der Winter vor der Tür.
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Gebäude, Waren und Militär: Rudimentär und überschaubar
Zunächst kümmert man sich um die Nahrungsversorgung der knuffigen Wikinger mit Bauernhof, Fischer und Jäger, sichert die Produktion mit einem Silo ab und stellt eine ordentliche Holzversorgung auf die Beine, bis Steine und Eisen für simple Gebäude- und Effektivitätsupgrade gebraucht werden.
Weil sich in vielen Northgard-Arealen Wölfe, Bären oder andere Wikinger befinden, ist es nötig, eine Kriegsmeute aufzustellen. Schwertkämpfer, Axtwerfer, Schildträger und ggf. ein starker Anführer stehen zur Auswahl, wobei die Kämpfer-Obergrenze von der Militärgebäudeanzahl begrenzt wird. Rudimentärer geht es fast nicht. Etwaige Kämpfe gehen wie in einem Echtzeit-Strategiespiel vonstatten und selbst die normalen Wikinger lassen es sich nicht nehmen, in einen Kampf einzugreifen. Allerdings ist es manchmal fummelig, den gewünschten Kämpfer mit der Maus zu erwischen.