Fazit

In seinem grandiosen Comic The Arrival beschreibt Shaun Tan die Geschichte eines Migranten, seine Reise, seine ersten Schritte, sein neues Leben, ohne auch nur ein einziges Wort zu verwenden. In fantasievollen Bildern zeichnet er eine Welt, die ebenso prachtvoll wie befremdlich ist, erzählt von Bräuchen, die gleichzeitig fremd und vertraut wirken – im Vergleich dazu wirkt die technisch schwache, übermäßig deprimierende Welt in North geradezu plump und oberflächlich. Denn dem Entwickler-Duo Tristan Neu und Gabriel Helferstein fällt nichts ein, das nicht schon gesagt wurde. Fette Einwohner als Gegenstück hagerer Immigranten ist ihr einziger, zumindest halbwegs cleverer Kommentar der Lage. Als interaktives Erlebnis ist ihr Blick aus den Augen eines Einwanderers klobig und unverständlich. Als Lehrstück fehlen ihm Erkenntnisse, die darüber hinausgehen, dass neue Sprache, Bräuche und Umgebungen einschüchternd wirken. So groß meine Sympathien für das Projekt auch sind: Es erfüllt weder seinen spielerischen noch seinen inhaltlichen Zweck.

Wertung

PC
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Das gute Ansinnen geht in einer spielerisch mühseligen und erzählerisch schwachen Kurzgeschichte unter.