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Ninjala (Prügeln & Kämpfen) – Großer Erfolg, wenig Inhalt

„Ist das ’ne Nintendo-Marke? Sieht irgendwie aus wie Splatoon!“ Seit zwei Jahren warten wir auf die bunte Mehrspieler-Action, jetzt ist Ninjala endlich erschienen. Und, wenn es nach den Download-Zahlen geht, ein richtiger Erfolg! Aber was hat der Free-to-Play-Titel spielerisch auf dem Kasten?

© GungHo Online Entertainment / GungHo Online Entertainment

Und die Action so?

 

Die geht in Ordnung. Besonders viel Tiefgang kann ich in den Balgereien mit drei Waffentypen (Schläger, Hammer, Jojo) nicht erkennen, aber immerhin werde ich nach einigen Matches besser. Man findet heraus, wie wertvoll eine durch voriges Drohnen-Zerstören aufgepowerte Waffe sein kann, checkt schneller, wann es ins Stein-Papier-Schere-Minigame geht, und nutzt nach und nach den Einsatz seiner waffenspezifischen Spezialfähigkeiten geschickter. Trotzdem bleibt es eine bunte, krachige Massenkeile für alle jene, denen Splatoon zu taktisch und Fortnite zu komplex ist.

 

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Ninjala ist bunt und wild – die farbenfrohe Optik gehört zu den Highlights. © 4P/Screenshot

All das klingt mitunter kritisch, aber doch gar nicht so schlecht – möchte man meinen. Die Figuren sind ganz keck, die Fights laufen flüssig und nach einem Match kann man die verdiente In-Game-Währung in Fähigkeiten-Upgrades investieren und so auch mit steigender Spielzeit immer ein bisschen besser werden. Allerdings ist der aktuelle Umfang – und damit meine ich vor allem die Maps – eine absolute Katastrophe: Es gibt eine ultrasimple Kampfarena mit dem Namen „WNA-Akademie“, die ist eigentlich nur ein quadratischer Raum mit Podest in der Mitte. Und wenn ich zwei der drei Modi („Schnelles Spiel“ oder „Ninjala-Kämpfe“) wähle, dann lande ich immer in dieser einen Mini-Arena, die sich nicht mal „Karte“ schimpfen darf. Nur über den „Lobby-Kampf“, wo mir eine Matche-Liste vorgeschlagen wird, komme ich überhaupt auf die zweite Karte namens „Eagle City“. Die ist viel größer (fast schon zu groß für acht Spieler), viel hübscher, viel vertikaler, einfach viel besser. Und dann? Nichts dann! Das war’s! Es gibt für Ninjala bisher eine halbe und eine ganze Karte. Und ja, mir ist bewusst, dass das Spiel nichts kostet, aber man bekommt dann eben auch nichts geboten. Außer Langeweile nach spätestens einer Stunde.

 

4,49 Euro bitte

 

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Das Kapitel 1 des Story-Modus‘ (mehr ist bisher nicht verfügbar) wartet mit ein paar spielerisch belanglosen, dafür cool inszenierten Bossfights auf. © 4P/Screenshot

Also starte ich natürlich noch den Story-Modus. Vorher möchte Ninjala 4,49 Euro von mir – für Kapitel 1 seiner Geschichte. Mehr ist bislang nicht verfügbar. Die Story wird mit nett gemachten Sequenzen im Comicbuch-Stil illustriert: Es geht um den Ninja-Knaben Van, der von einem alte

n Meister unterrichtet wird – er muss gegen Weltraum-Ninjas kämpfen, die verdächtig wie die debilen Minions aussehen (die wiederum schon wie die Rabbids aussahen, aber das nur am Rande). Rund anderthalb Stunden schickt einen der Meister durch allerlei Ecken der Mehrspieler-Map „Eagle City“ – man grindet über Kaugummi-Schnüre zwischen den Wolkenkratzern, drischt auf besagte Weltall-Ninjas ein und bekommt am Ende sogar einen ziemlich fett präsentierten Bossfight serviert. Der Anspruch ist äußerst gering: Wer stirbt, taucht einfach im Kampf wieder auf, die Feinde gewinnen nicht mal Energie dazu. Echte Hüpfsequenzen gibt es nicht, dafür eine misslungene Stealth-Mission, die ich in zwanzig anderen Spielen schon in besserer Form gesehen habe.