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New World (Rollenspiel) – Gefahr für World of WarCraft?

Nach zahlreichen Verschiebungen und Problemen während der Entwicklung war es am 28. September 2021 endlich soweit: Amazon Game Studios gab den Startschuss für das ebenso ambitionierte wie interessante Online-Rollenspiel New World. Das liegt freilich bereits einige Wochen zurück. Allerdings wollten wir uns die nötige Zeit nehmen, um uns durch das riesige Fantasy-Reich Aeternum zu kämpfen und dabei möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr im Test.

© Amazon Game Studios / Amazon Games

Lang ist’s her

Es war 2016 als Amazon Game Studios im Rahmen der TwitchCon ein Online-Rollenspiel namens New World ankündigte – und das vollmundig und mit vielen großen Versprechen. Das Interesse der MMO-Gemeinde war schnell geweckt, immerhin bahnte sich ein potenziell hochrangiger Konkurrent für das nach wie vor dominierende World of WarCraft an, der vieles anders machen wollte.

Es folgte eine zunächst recht turbulente Entwicklungsphase mit mehreren Verschiebungen, Änderungen und anderen Stolpersteinen. Ursprünglich für den Mai 2020 geplant, dauerte es bis Ende September 2021, bevor New World tatsächlich das Licht der Spielewelt erblickte. Warum wir euch diese Vorgeschichte erzählen? Weil diese mindestens ebenso turbulent war wie die Zeit nach dem Launch. Doch dazu später mehr.

Jedes große Abenteuer beginnt mit einem ersten Schritt

Bevor ihr euch in die Fantasy-Welt Aternum stürzen könnt, steht zunächst die Erstellung eines eigenen Spielcharakters auf dem Programm. Der passende Editor lässt euch diesbezüglich einige Freiheiten, ist jedoch nicht ganz so umfangreich wie bei so manchem MMO-Konkurrenten. Vor allem der Zufallsgenerator spuckt einige besonders skurrile Kreationen wie etwa weibliche Gesichter mit dickem Vollbart aus. Nach einigen Minuten habt ihr jedoch sicherlich den Charakter eurer Träume – naja, vielleicht nicht ganz – erstellt und zieht

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New World lockt u.a. mit einem frischen Kampfsystem sowie einer freien Figurenentwicklung. © 4P/Screenshot

direkt ins Abenteuer. Der Übergang zwischen dem Editor und der einführenden Zwischensequenz ist tatsächlich fließend, was ein wohliges Gefühl der Immersion hervorruft. Ihr werdet auf diese Weise von der ersten Sekunde an direkt ins Geschehen gezogen – ohne nervige Ladepausen oder Schnitte.

Danach folgt eine Art Tutorial, das direkt in die Spielwelt eingebettet ist und euch mit den Grundlagen der Steuerung vertraut macht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt werdet ihr eine Besonderheit von New World kennenlernen – das Kampfsystem. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten wie etwa World of Warcraft laufen die Scharmützel nicht etwa automatisch ab und ihr drückt hin und wieder Tasten, um spezielle Fertigkeiten auszulösen. Stattdessen erwartet euch bei New World eine sehr viel direktere und somit actionreichere Variante. Mit der linken Maustaste löst ihr leichte und schwere Angriffe aus, die rechte Maustaste dient dem Blocken. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Ausweichmanöver zu starten, um besonders heftigen Angriffen zu entgehen. Das alles fühlt sich eher nach einem Action-Adventure an – und zwar im positiven Sinne. Es spielt sich flott, dynamisch und macht nach kurzer Eingewöhnung sehr viel Spaß. Hinzu kommt die Tatsache, dass ihr nicht auf den Nahkampf beschränkt seid, sondern dank Musketen, Bögen, Feuerstäben etc. auch aus der Distanz angreifen könnt.

Jeder kann alles


Die aufmerksamen Leser unter euch werden sicherlich bereits bemerkt haben, dass wir beim Charakter-Editor nicht von Völkern oder gar Klassen gesprochen haben. Das war nicht etwa ein Versehen, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass es so etwas in New World schlicht und ergreifend nicht gibt. Alle Spieler schlüpfen in

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Nicht nur die klassischen Kampffertigkeiten können weiterentwickelt werden. Man kann sich auch als Handwerker die Zeit vertreiben. © 4P/Screenshot

die Rolle eines Menschen; Zwerge, Elfen oder andere Spezies sucht ihr vergeblich. Auch die klassische Einteilung in Klassen wie etwa Krieger, Heiler oder ähnliches fällt weg. Das mag für viele MMO-Fans im ersten Moment etwas seltsam anmuten, bietet aber einen entscheidenden Vorteil: Flexibilität.

Anstatt euch in feste Rollen zu zwängen, bestimmt ihr anhand eurer Spielweise und der Ausrüstung, in welche Richtung sich euer Charakter entwickelt. Schwingt ihr in den Kämpfen vornehmlich das Schwert, verbessert sich automatisch eure Fertigkeit mit dieser Waffe und ihr schaltet nach und nach neue Spezialattacken und Boni frei. Darauf seid ihr jedoch nicht festgelegt: Ihr könnt jederzeit andere Waffen anlegen und deren Effizienz durch Benutzung aufbessern. Bis zur Charakterstufe 20 könnt ihr sogar kostenlos die bereits verteilten Punkte zurücksetzen – ideal für Unentschlossene, die zunächst ein wenig experimentieren wollen. Außerdem ermöglicht dieses System einen unkomplizierten Wechsel zwischen den Rollen.


  1. flopsy hat geschrieben: 22.11.2021 16:14 Die Hätten das Design von Crucible (Welt, Artstyle, Chraktere) nehmen und daraus ein MMORPG machen sollen, das zu mindestens 80% aus PVE besteht, und das Ding wäre wie eine Bombe eingeschlagen. Warum fragen die nicht einfach mich ... 8O
    Also pvp ist deutlich weniger beliebt, als du annimmst

  2. Die Hätten das Design von Crucible (Welt, Artstyle, Chraktere) nehmen und daraus ein MMORPG machen sollen, das zu mindestens 80% aus PVE besteht, und das Ding wäre wie eine Bombe eingeschlagen. Warum fragen die nicht einfach mich ... 8O

  3. Babelfisch hat geschrieben: 21.11.2021 20:00
    Mordegar hat geschrieben: 21.11.2021 14:34 Mal abgesehen vom Levelprozess selber, ist das ganze Spiel so aufgebaut. Es erinnert an einen Asiagrinder im westlichen Gewand. Die Hauptstory geht komplett im nichts unter und ist absolut belanglos, man geht sich quasi ohne große Gründe an die Gurgel für Geld und Items aus Kisten.
    Das sind auch zwei der Gründe, weshalb ich das Handtuch geworfen habe.
    Spiele als Trainingscamps für die Leistungsgesellschaft. Ja, der Gedanke hat was!
    ...
    Wer tut sich sowas freiwillig an?
    Ich zocke schon lange nichts mehr, das sich nach "Arbeit" anfühlt.

    Die *fühlt sich nach Arbeit an* Diskussion hab ich auch mit den Leuten geführt, hat aber gar nix ausser verlorene Lebenszeit gebracht.
    Amazon hat meiner Meinung nach einfach einen Asia Grinder mit westlicher Grafik geschaffen und sich total verkalkuliert bei dem, was daraus eigentlich werden sollte.

  4. Mordegar hat geschrieben: 21.11.2021 14:34 Mal abgesehen vom Levelprozess selber, ist das ganze Spiel so aufgebaut. Es erinnert an einen Asiagrinder im westlichen Gewand. Die Hauptstory geht komplett im nichts unter und ist absolut belanglos, man geht sich quasi ohne große Gründe an die Gurgel für Geld und Items aus Kisten.
    Das sind auch zwei der Gründe, weshalb ich das Handtuch geworfen habe.
    Spiele als Trainingscamps für die Leistungsgesellschaft. Ja, der Gedanke hat was!
    ...
    Wer tut sich sowas freiwillig an?
    Ich zocke schon lange nichts mehr, das sich nach "Arbeit" anfühlt.

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