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Neverending Nightmares (Adventure) – Echter Psychoterror

Seit dem finanziellen Misserfolg seines Retro/Grade nehme ich Matt Gilgenbach als markante Figur unter den Spielemachern wahr. Nicht nur, weil er auf der Game Developers Conference eine emotionale Rede über die schwierige Entwicklung des Projekts hielt. Sondern vor allem deshalb, weil er in seinem folgendem Spiel jene Dämonen zeigen wollte, die ihn privat und beruflich so viel gekostet haben. Jetzt ist „Neverending Nightmares“ erschienen. Gelingt Gilgenbach ein fesselnder Blick in seine Seele?

© Matt Gilgenbach / Infinitap Games

Fazit

Selten lässt sich ein Spielemacher so offen in die Karten schauen: Öffentlich stellt sich Matt Gilgenbach seinen tiefsten Ängsten, offensiv spricht er seine Krankheit an – nicht nur im Kickstarter-Video, sondern auch im Spiel. Anstatt mich spielerisch zu fesseln, verlässt er sich allerdings zu sehr auf das Laufen durch die Dunkelheit, die den Geist seines Protagonisten gefangen hält. Als interaktives Erlebnis bleibt Neverending Nightmares deshalb oberflächlich. Die Darstellung des beklemmenden Moments gelingt ihm aber eindrucksvoll – nicht zuletzt dank des starken Klangs und des einzigartigen Zeichenstils. Durch die eindringliche Stimmung und wirkungsvolle Schreckmomente macht er den Horror in seinem Kopf somit tatsächlich sichtbar.

Wertung

PC
PC

Eindringliche Momentaufnahme realer Ängste – in einem spielerisch schwachen, aber erzählerisch interessanten Horrortrip.