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Mount & Blade: With Fire and Sword (Rollenspiel) – Mount & Blade: With Fire and Sword

Ein wildes Land in Osteuropa, dazu die Zeit der Kosaken und Feuerwaffen – das klingt nach einem idealen Schauplatz für ein historisches Rollenspiel! Daher wird Mount & Blade With Fire and Sword von Paradox Interactive, dessen deutsche Version am 13. Mai erscheint, von allen Hobby-Kavalleristen neugierig erwartet. Eigentlich ein geschenkter Sieg – oder etwa nicht?

© TaleWorlds Entertainment / Paradox Interactive

Authentischer Eindruck 

Statt in Burgen kämpft man dieses Mal auf Dorf, was aber passt.

Statt in Burgen kämpft man dieses Mal aufm Dorf, was aber passt.

Unterm Strich hat sich auch äußerlich gar nicht so viel geändert, wie man angesichts der neuen Epoche meinen könnte. Statt Ritter gibt es eben Kavallerie, statt Schwertkämpfer eben welche mit Säbel und statt Bogenschützen welche mit Schießprügel. Es gibt sogar Völker wie die Russen, die immer noch Pfeil und Bögen verwenden. Die Festungen sehen recht ähnlich aus, obwohl es  neuzeitliche sind. Bei Belagerungen gibt es auch Wälle aus Holzpalisaden, wie sie die Kosaken verwenden. Die Schweden haben hingegen schon neuzeitliche Kasemattenanlagen, die man neuerdings auch in die Luft sprengen darf. Einzig das ewige Nachladen könnte besser animiert sein, da es wenig echt wirkt.

Mount & Blade war nie optisch brillant, aber auf richtige Waffen und Ausrüstung wurde immer großen Wert gelegt.  So hat jedes Volk seine typischen Soldaten wie schwedische geharnischte Pikeniere, die Janitscharen des mit dem Türken verbündeten Khanats oder die berühmten polnischen Flügelreiter. Auch sonst wirkt vieles authentisch wie etwa Kleidung, die nicht nur dem Schutz sondern auch dem Schmuck dient. Musketiere tragen die typischen Umhänge, große Hüte und Stiefel. Man kann so seinem Avatar und seinen Getreuen einen ganz persönlichen Look verpassen, den niemand sonst trägt.

Munteres MP-Treiben

Im Multiplayer entspinnen sich muntere Kämpfe, bei denen man auch kommandiert.

Im Multiplayer entspinnen sich muntere Kämpfe, bei denen man auch kommandiert.

Seit Warband ist Mount & Blade auch etwas für mehrere Spieler, was sich hauptsächlich im Internet abspielt. Auf den Servern findet man eigentlich immer ein paar Mitstreiter, um eine kleine Schlacht abzuhalten, die sich auch gut zwischendurch spielen lässt, da der Einstieg leicht fällt. Man muss nur das Volk wählen, auf dessen Seite man kämpfen will und schon kann man seine Ausrüstung zusammen stellen. Das Geld dafür ist begrenzt, so dass man keinen Superkämpfer in goldener Rüstung mit Excalibur und superschnellem Pferd kaufen kann, um alle nieder zu reiten. Um im Limit zu bleiben, muss man bei den Waffen Kompromisse eingehen. Dann gelangt man direkt aufs Schlachtfeld, das nun auch ein Nomadendorf, Kohlacker oder mitten in Vyborg sein kann.        

Bekannte Spielmodi wie Kampf, Capture the Flag oder Massen-Belagerung wurden durch einen neuen ergänzt – das Captain Team Deathmatch. Hierbei ist man nicht allein, denn neben der Bewaffnung muss man auch eine kleine Einheit wählen, die man kommandiert. Man kann dann den Hauptmann spielen, der seine Mannen fast wie im Solomodus in die Schlacht führt. Je nachdem kann das ein einfacher Landsknechtshaufen, eine ständig nachladende Musketiergruppe oder eine flinke Husarenschwadron sein. Hier ist dann mal etwas Taktik gefragt, da man sich überlegen muss wie man mit seinen Fußtruppen die Kavallerieattacke überlebt; Bajonette gibt es jedenfalls nicht. Übrigens: Wer im MP seine Mitkämpfer trifft, der fügt sich selbst Schaden zu.