In der elf Missionen langen Kampagne steuert ihr Sven in gewohnter Ego-Perspektive durch halbwegs abwechslungsreiche Gegenden in Polen, Norwegen, Griechenland oder sonst wo in Europa. In diesen strikt linearen Einsätzen bekommt ihr zwar eine recht umfangreiche Palette an Aufträgen
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Sven Mortyr ist wieder im Einsatz. Diesmal muss er Nazis in Norwegen erledigen. |
(Verteidigung, Kameraden retten, Unterlagen besorgen, Feinde eliminieren, Schleichen etc.) serviert, aber was bringen die tollsten Ziele, wenn sie total schwammig und ungenau formuliert werden? So müsst ihr des Öfteren planlos im Level herumlaufen, bis ihr zur passenden Stelle, an der es weitergeht, gekommen seid – sofern die geskripteten Ereignisse überhaupt funktionieren.
Das Ganze wäre ja nur halb so schlimm, wenn wenigstens das Design der Einsätze einigermaßen stimmig wäre, aber hier herrscht tote Hose, denn die feindlichen Nazi-Horden tauchen oftmals einfach immer wieder in großen Zahlen an hinlänglich bekannten Punkten auf. Kaum habt ihr ein Areal gesäubert, schon spawnen sie wie aus dem Nichts und ballern drauflos – da bleibt wenig Zeit, Munition oder Medkits einzusammeln.
Surfer Nazis Must Die
Apropos Ballern: Während ihr euch mit einem übergroßen Fadenkreuz abmühen müsst und mit nahezu jeder Waffe auf fünf Meter Entfernung nicht einmal einen Panzer trefft, können die Feinde sensationell gut mit den Knarren umgehen. So schnellen euch andauernd die Geschosse um die Ohren, obgleich ihr (wild ballernd) überhaupt nichts trefft.
Dafür können die Schmalspur-KI-Nieten nicht mit dem quasi unendlichen Granaten-Vorrat umgehen: Sie werfen meist planlos ihre Überraschungseier durch die Gegend und wenn mal einige Verbündete mit in die Luft fliegen, dann wird halt noch eine Granate geworfen – die Verstärkung spawnt ja
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Alle Fässer fliegen hoch!!! |
glücklicherweise gleich wieder. Intelligenz kann man diesen Feinden wahrlich nicht unterstellen, zumal ihnen Team-Manöver oder Deckung suchen so unbekannt zu sein scheinen, wie dem Entwickler-Team das Wort Fairness in Bezug auf die Waffen-Balance.
Ein Highlight, wenn man das überhaupt so nennen kann, sind kleine Stealth-Missionen, in denen ihr euch lautlos und mit permanent gedrückter Schleich-Taste mucksmäuschenstill bewegen müsst. Hier kommt wenigstens ein bisschen Atmosphäre auf, die beim sonstigen Tonnazisschießen fast auf der Strecke bleibt. Halbwegs gelungen sind auch die Level-Abschnitte mit den steuerbaren Fahrzeuge, so kommt wenigstens ein bisschen mehr Abwwechslung in die Dauerfeuer-Levels, obwohl Sven längst keinen Führerschein für jedes Vehikel hat.