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Moons of Madness (Adventure) – Cthulhu-Horror im Weltall

Wenn der Forscher-Alltag auf einer Mars-Mission zum Alptraum wird: Das Horror-Adventure Moons of Madness mixt Science-Fiction mit Lovecraft’schem Tentakel-Grusel. Ob uns beim Spielen das Herz in die Hose gerutscht ist, erfahrt ihr im Test.

© Rock Pocket Games / Funcom

Mars macht mobil

 

Moons of Madness stammt vom norwegischen Indie-Studio RockPocket Games und ist lose im Universum des Funcom-MMORPGs Secret World Legends angesiedelt. Zum Beispiel kennt man die Orochi Group, ein Mega-Konzern, der die Mars-Expedition in Moons of Madness finanziert, aus Secret World. Um das Horror-Spin-off genießen zu können, sind Story-Kenntnisse vom großen Bruder aber nicht nötig! Auf dem Mars schlüpft man in die Rolle des Wissenschaftlers Shane Newehart, der in Ego-Sicht seinen verwaisten Arbeitsplatz erkundet: Die Kollegen lassen sich erstmal nicht blicken, dafür gibt es haufenweise verschlossene Türen. Nach einer kurzen Weile und meiner Erkenntnis, dass die Innenräume und Apparaturen der Station wirklich sehr ansehnlich gestaltet wurden, findet Shane seinen Arm-Scanner. Fortan kann er sich nicht nur den ungefähren Weg zum nächsten Ziel weisen lassen, sondern auch die Umgebung scannen: So findet man interaktive Schaltpulte und Gerätschaften leichter und kann im Spielverlauf Kameras & Co hacken.

 

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Licht bedeutet Leben: Wenn die Tentakel nach der Spielfigur grapschen, sollte man zur Lampe eilen. © 4P/Screenshot

Trotz gelegentlicher Fluchteinlagen ist Moons of Madness kein ausgewachsenes Action-Abenteuer à la The Sinking City, sondern ein spielmechanisch überschaubares Horror-Adventure. Man ist allein in der spärlich ausgeleuchteten Station unterwegs, liest Computer-Logs, sucht nach Schlüsselkarten und kämpft mit den Fährnissen von zu waghalsiger Pflanzenforschung. Irgendwo zwischen Call-of-Cthulhu-Mythos und Dead Space-Kult angesiedelt, geht es um die Verschmelzung von Traum und Wirklichkeit, um uralte Mars-Artefakte, verborgene Mächte und überzogene Forscher-Ambitionen. Story-Details verrate ich an dieser Stelle bewusst nicht, denn Moons of Madness spielt man wegen seiner Geschichte und der Entwicklungen hinsichtlich der Schauplätze.

 

Im Mars-Mobil

 

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Die Innenräume der Station sehen klasse aus – hier schaut man sich gerne genau um. © 4P/Screenshot

Sicher kein Spoiler, auch weil sie in diversen Trailers bereits zu sehen waren, sind die Ausflüge an der Mars-Oberfläche: Wer sich in der Luftschleuse den Helm überstülpt und noch rasch den Sauerstoff-Vorrat auffüllt, kann sich per Marsgefährt zu diversen Orten außerhalb der eigentlichen Forschungsstation begeben. Schade: Die Fahrt dorthin findet, anders als z.B. im ersten Mass Effect, automatisiert statt. Erst am Zielort kann man aussteigen und den Schauplatz unter die Lupe nehmen. Erkundungstouren abseits der offensichtlichen Routen sind aber trotzdem nicht erwünscht – der Erstickungstod kommt schneller als man denkt.

Ihr interessiert euch für Cthulhu und Lovecraft? WIr haben zwei historische Video-Specials parat:

Einführung in die Geschichte von H.P. Lovecraft Einführung in den Cthulhu-Mythos © 4P/Screenshot

Und so ist man während der ca.sieben Spielstunden vor allem mit einer Art Schnitzeljagd auf dem Mars beschäftigt: Keycard für Sicherheitsstufe 3 suchen, damit man ins Labor kann. Dort dann ein Schalterrätsel lösen, so dass ein Schaltpult wieder Strom hat. Danach im Gewächshaus klar Schiff machen, dazu drei Filter für die Wasseraufbereitungsanlage finden. Zum Glück entschied sich der Entwickler dazu, den anfangs allzu formelhaften Ablauf in der zweiten Spielhälfte mit deutlich abwechslungsreicheren Schauplätzen, mehr düsterer Geschichte und einer dicken Portion Cthulhu-Mystik aufzupeppen – diese Elemente wirken zwar etwas beliebig durcheinandergewürfelt, motivieren aber zum Weiterspielen.

 

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Mit Nachdenken und Ausprobieren sind alle Rätsel gut lösbar – wie das Mixen des Herbizids. © 4P/Screenshot

Actionreichen Überlebenskampf abseits weniger Renne-jetzt-weg-Passagen gibt es in Moons of Madness nicht – Shane kann nicht schießen oder schlagen, wird er in kurzen Schleichpassagen, die an das wunderschöne Echo erinnern, erwischt, ist es sofort um ihn geschehen. Aus technischer Sicht trübt die nicht immer flüssige Bildrate den optisch gelungenen Gesamteindruck nur geringfügig – die Schaltpults, Luftschleusen, Gerätschaften sehen ähnlich stark aus wie in Alien: Isolation und die teils panischen Stimmen transportieren die etwas wirre Geschichte glaubhaft in euer Wohnzimmer. Auf Steam ist Moons of Madness bereits im vergangenen Oktober erschienen.

  1. SOMA hat mir sehr gut gefallen. In Moons of Madness gingen mir die Rätsel irgendwann so auf den Geist, dass ich es vorzeitig abgebrochen habe. Für die 20 EUR hätte ich mir besser ein gutes Essen gegönnt.

  2. Lasse gerade "Jäger der Finsternis" als Hörbuch laufen. Gibt es auf Spotify falls da jemand reinhören möchte.
    Die "Chronik des Cthulhu-Mythos " Sammlung scheint die wichtigsten Werke zu beinhalten. Kenne zumindest viele vom Titel. "Schatten über Innsmouth" ist sogar in Band 2 dabei.
    Danke für die Empfehlungen.

  3. Ich persönlich würde tatsächlich für den Einstieg "Jäger der Finsternis" empfehlen, eine Sammlung von Kurzgeschichten. Oder "Schatten über Innsmouth". Ich glaube, letztere funktioniert sogar am besten, wenn man noch keine Vorkenntnisse hat.

  4. Da hier anscheinend viele die Bücher gelesen haben hätte ich eine Frage.
    Welche Bücher/Geschichten würdet ihr für den Einstieg in Lovecracft empfehlen?
    Habe hier "Der Fall Charles Dexter Ward" rumliegen. Hatte ich mir mal gebraucht für paar euro mitgenommen...

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