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Monster Energy Supercross – The Official Videogame 2 (Rennspiel) – Murmeltiertag auf zwei Rädern

Das Fließband läuft wieder an: Milestone startet mit Monster Energy Supercross: The Official Videogame 2 ins Spielejahr 2019, um mit den Rennen über holprige Stadien-Pisten einmal mehr die Herzen der Zweirad-Fans oder Konsumenten von Energy-Drinks zu erobern. Ob die Italiener wieder nur die Recycling-Maschine angeworfen haben oder sich steigern können, klären wir im Test.

© Milestone / Feld Entertainment / Milestone

Copy & Paste

Als ich mir meinen Test aus dem vergangenen Jahr zu Monster Energy Supercross: The Official Videogame durchgelesen habe, war die Verführung groß, ihn einfach 1:1 zu kopieren und ihn als neuen Test zu verkaufen. Also ein bisschen so, wie Milestone es jedes Jahr mit vielen seiner Spiele praktiziert. Denn wirklich viel verändert hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht: Ich könnte jetzt wieder etwas zu den Modi schreiben, die von voll anpassbaren Einzel-Events über Zeitfahren bis hin zur Meisterschaft und der zentralen Karriere mit eigenem Fahrer reichen. Letzteren darf man jetzt übrigens dank zusätzlicher Individualisierungsmöglichkeiten etwas mehr, aber immer noch nicht im Detail nach eigenen Wünschen gestalten. Auch könnte ich wieder die solide Fahrphysik erwähnen, die sich mit ihrer Auswahl an Hilfen wunderbar den eigenen Fähigkeiten anpassen lässt, aber die Echtzeit-Deformierung der Oberfläche lediglich rudimentär abbildet. Und die KI? Präsentiert sich im Zweikampf immer noch ziemlich rabiat, baut aber auch selbst Unfälle und kommt ohne einen allzu auffälligen Gummibandeffekt aus. Allerdings gibt es wieder Momente, in denen sich der Führende selbst auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad in einem kurzen Rennen uneinholbar absetzt und mit einem Vorsprung von knapp 20 Sekunden(!) vor dem Rest des Feldes über die Ziellinie rast.  

Aber das konnte auch beim Vorgänger schon mal passieren. Gleiches gilt für die mitunter extrem fragwürdige Kollisionsabfrage mit seltsamen physikalischen Auswirkungen, wenn man von der Strecke abkommt oder Landungen in einem höchst komischen Abflug enden, den man mit Hilfe der optionalen Rückspulfunktion ungeschehen machen kann. Und warum sollte ich schon wieder die rudimentären Setup- und Tuning-Optionen, das Punktesystem für Fahrmanöver oder den

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Beim Sprung über die Ziellinie darf man jetzt eine Siegerpose aktivieren. © 4P/Screenshot

enthaltenen Strecken-Editor erwähnen? So ziemlich alle relevanten Informationen zu Monster Energy Supercross: The Official Video Game 2 finden sich im Test zum Vorgänger aus dem letzten Jahr!

Der kleine Schritt nach vorne

Deshalb konzentriere ich mich lieber darauf, was Milstone dieses Mal anders oder sogar besser macht. Und das geht schon bei Tutorial los: Anstelle von Videosequenzen darf man dieses Mal nämlich selbst auf den Sattel, um die Kunst des Supercross direkt in der Praxis zu erlernen. Gut ist in diesem Zusammenhang, dass der Spielverlauf bei Einblendungen zu Techniken wie Whips und Scrubs oder der Steuerung kurz pausiert wird. Erfreulich zudem, dass man die nervigen Ladezeiten mittlerweile spürbar verkürzt hat, so dass es jetzt schneller auf die Pisten geht. Zu Ralph Sheheen gesellt sich mit Jeff Emig außerdem ein Ko-Kommentator hinzu, auch wenn er im direkten Vergleich deutlich weniger zu sagen hat. Genau wie im Vorgänger gibt es erneut nur englische Sprachausgabe, die nicht einmal mit deutschen Untertiteln versehen werden. Mit die sinnvollste Neuerung ist eine visuelle Hilfe, die vor allem Anfängern unter die Arme greift, um den richtigen Rhythmus bzw. die ideale Platzierung von Sprüngen für jede Strecke zu finden. Noch besser wäre es aber gewesen, wenn man im Stil einer dynamischen Ideallinie auch noch das nötige Tempo visualisiert hätte.