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ModNation Racers (Rennspiel) – ModNation Racers

Wäre es nicht schön, im Handumdrehen eigene Fahrzeuge sowie anspruchsvolle Pisten zu kreieren und sich ein eigenes Rennspiel zu basteln – das man auch noch mit der ganzen Welt teilen kann? Dieser Traum von kreativer Freiheit wird in ModNation Racers Wirklichkeit. Doch was hat der Fun-Raser abseits der mächtigen Editoren zu bieten?

© United Front Games / Sony

Geben ist genau so schön wie Nehmen

„Wenn eine Sache nicht gemindert wird, da man sie mit anderen teilt, ist ihr Besitz unrecht, solange man sie nur allein besitzt und nicht mit anderen teilt.“

Was der römische Philosoph Augustinus von Hippo schon als Gebot aufgestellt hat, lässt sich auch problemlos auf ModNation Racers übertragen. Denn wenn man sich schon all die Arbeit in den Editoren macht, wäre es doch ein Verbrechen, wenn man seine Werke nicht auch mit anderen Usern teilen würde. Zum Glück gibt es innerhalb des ModSpot eine Station, in der man nicht nur Mods, Karts und Strecken anderer Bastler begutachten und herunterladen, sondern auch seine eigenen Kreationen anbieten kann. Um im Inhalts-Dschungel nicht den Überblick zu verlieren, helfen Funktionen wie die bereits genannten Bewertungen sowie bis zu drei Schlagwörter aus einer Liste vorgegebener Begriffe, mit denen man seine Kreation beschreiben kann. Einzelteile warten dagegen nicht nur in Form von Belohnungen, sondern können auch in einer Art Lotterie im Shop

Wenn man sich schon mit aller Mühe einen Luxus-Schlitten aufbaut, soll auch die Allgemeinheit was davon haben. Alle selbst erstellten Inhalte lassen sich mit der Community teilen.

gewonnen werden. Allerdings benötigt man dazu Marken, die innerhalb der Karriere meist versteckt auf den Pisten zu finden sind. Zusätzlich ist auch eine Anbindung an den PlayStation-Store geplant, bei der man für den Teile-Nachschub aber das Portemonnaie zücken muss.

Mangelnde Präzision

Während die ModNation in kreativer Hinsicht auf ganzer Linie begeistern kann, bleibt die Renn-Action auf dem Asphalt leicht hinter den Erwartungen zurück. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen gibt das Fahrverhalten Anlass zur Kritik, denn trotz einer leichtgängigen Driftmechanik vermisst man bei der normalen Lenkung die nötige Präzision. Das lässt sich zwar im rudimentären Kart-Setup etwas kompensieren, indem man bei der Wahl zwischen Drift und Fahrverhalten der Schwerpunkt auf Letzteres legt, aber an Mario Kart reicht man trotzdem nicht heran und verpasst durch die schwammige Steuerung das eine oder andere Turbofeld oder Item-Boxen auf der Piste. Neben der Abstimmung des Fahrverhaltens

Neben Asphalt- warten auch Offroad-Abschnitte.

hat man im Setup außerdem die Wahl, ob man eine hohe Endgeschwindigkeit oder flotte Beschleunigung bevorzugt. Jedes Kart verfügt über die gleiche Leistung – Tuning in Form von Upgrades gibt es nicht.

Unfaire KI-Aktionen

Wenn man sich ab den Läufen des dritten Pokals der Karriere aber die Leistungen mancher KI-Rivalen ansieht, können diesbezüglich Zweifel aufkommen. Diese besonderen Widersacher, gegen die man später auch Revenge-Rennen austrägt, scheinen über besseres Material zu verfügen und setzen sich oft merklich vom restlichen Fahrerfeld ab, das eigentlich durch ein Gummiband dicht zusammengehalten wird. Trotz fehlerlosem Fahren kann man sich nie deutlich von der Konkurrenz absetzen, was die Widersacher in späteren Rennen gnadenlos ausnutzen. Hier kommt es immer wieder vor, dass die KI kurz vor der Zieldurchfahrt noch einmal den Hammer auspackt und alles auf den führenden Spieler schleudert, um ihm das Rennen im letzten Moment noch zu versauen – meist mit Erfolg. Da ist der Frust vorprogrammiert, zumal man im Gegensatz zu Einzel- und Onlinerennen während der Karriere weder die KI-Stufe noch die Geschwindigkeitsklasse einstellen kann.