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Minecraft (Survival & Crafting) – Minecraft

„Schau dir das Video mal an. Man sitzt in einer Lore und sammelt Edelsteine.“ Mit diesen (oder ähnlichen) Worten wurde ich Minecraft vorgestellt. Ein gutes Jahr ist das her und seitdem hat sich Minecraft gewaltig verändert. Ich habe Dutzende Stunden damit zugebracht, wie Robinson Crusoe auf Inseln und in Bergen zu hausen – und trotzdem fange ich hier und jetzt noch einmal von vorne an. Warum? Weil Minecraft endlich fertig entwickelt und als Version 1.0.0 veröffentlicht wurde. Liebes Tagebuch…

© Mojang / 4J Studios / Other Ocean Interactive / Mojang / Microsoft

Scheiden tut weh

Ich stehe an einem Scheidepunkt. Es ist der Punkt, an dem jeder Minecrafter irgendwann feststellt: Etwas wirklich Neues finde ich nicht mehr. Die Datenbank im Weltweitnetz kenne ich praktisch auswendig. Ich war ganz oben (mehrmals springen und immer einen Stein direkt unter mich bauen) und ich war ganz unten. Als Förster, Hirte und Landwirt bin ich Selbstversorger. Ich kann Selbstverteidigung und ich kenne die Hölle. Was trennt mich jetzt noch von „Quit Game“?

Wieso gibt mir Notch keine Aufgaben? Ich würde sie liebend gerne in den Sprechblasen grinsender Dorfbewohner lesen. Weshalb verstecken sich keine echten Schwergewichts-Zombies in tiefen Höhlen oder auf fernen Inseln? Und warum… Hier ist meine Idee für eine Weiterentwicklung: Ein schwer herzustellender Gegenstand – und nur der! – lockt besonders starke Monster an. Man muss also eine starke Festung mit Fallen und Geschützen bauen, um die angelockten Feinde zu vernichten. Als Belohnung erhält man von ihnen Materialien, die es sonst nirgendwo gibt.

Feierabend?
Feierabend? © 4P/Screenshot

Warum gibt es nicht wenigstens solche einfachen Elemente, die in die spielerisch offene Welt passen? Stattdessen ist die Anzahl der vorhandenen Untoten auf Dauer viel zu überschaubar und eine Gefahr stellen sie selbst für einen durchschnittlichen Höhlenforscher wie mich schon lange nicht mehr dar.

Das Schalten und das Walten

Was mache ich also hier noch? Wieso stehe ich schon wieder vor meinen Truhen und packe Redstone, Eisen, Stein sowie Holz in meine Taschen? Einen Moment, bitte… so… jetzt! Wie war gleich die Frage? Ach so, die kleine Materialsammlung. Ich wollte noch mit Redstone herumspielen, um später mal elektronische Fallen aufzustellen. Mir schwebt ein im Boden versteckter Schalter vor: Tritt ein Monster darauf, kommen von allen Seiten Wände aus dem Boden und halten es gefangen. Dann strömt Wasser von der Decke… Außerdem wollte ich ein paar Falltüren auf meiner Folterinsel installieren. Und mal sehen, was mir sonst noch einfällt. Zu guter Letzt hatte ich schon lange vor, mir die Funktionsweise komplexer Schaltkreise anzuschauen. Ein Minecrafter hat immerhin einen realen, voll funktionstüchtigen Teil eines Prozessors nachgebaut – ein anderer hat ein kleines Videospiel programmiert!

Und dann ist da noch mein Glasturm, den ich nie ganz aus den Augen verloren habe. Klar: Das wird alles dauern. Man richtet sich schnell ein – bleiben tut man länger. Denn große Projekte schlägt man nicht einfach aus dem Stein. Es kostet viel Zeit, viele Wege, viele Handgriffe und eine gute Planung, um aufwändige Bauwerke zu erschaffen. An einem Tag, an einem Abend gar rafft man manchmal nur ein paar wenige Materialien zusammen. Dann beginnt erst die eigentliche Arbeit. In Minecraft hilft es deshalb viel mehr als anderswo, wenn man gemeinsam spielt. Nicht, weil das Überleben dann einfacher wird. Sondern weil jeder einzelne Teilnehmer die Bauzeit mal eben um einen ganzen Tag verkürzt – das ist eine Menge!

Die Android-Version



Inzwischen haben wir uns auch die Android-Fassung angesehen und genau wie die iPhone-Version können wir diese Umsetzung noch nicht empfehlen.

Die Fassungen (beide Alpha 0.1.2) enthalten lediglich den Creative-Editor – also keine spielerischen Elemente. Man klickt einfach unbegrenzt viele Würfel dorthin, wo man sie haben möchte.


Scheiden? Vergiss es!

Der Scheidepunkt? Ich habe ihn längst überschritten. Was Minecraft als Spiel fehlt, das macht es als Baukasten wett. Nein, nicht nur ein Baukasten – denn ein großer Teil der Faszination geht von den vielen ineinander greifenden Bausteinen aus. Minecraft ist die Simulation einer ganzen Welt. Einer Welt, die ich nach meinen Träumen formen kann; die mich gerade so viel erleben lässt, dass ich sie als Lebensraum begreifen kann.

Natürlich weiß ich, dass ich unwirkliche Würfel aufeinander setze. Weil Arbeit in den Würfeln steckt, fühlt es sich aber an, als würde ich mit meinen eigenen Händen etwas erschaffen. Irgendwo zwischen einem erzählstarken Rollenspiel und einem freien Editor. Irgendwo in meinem zweiten Zuhause.

  1. hummel99 hat geschrieben:êrschreckend finde ich die grafik von 1980.was soll das denn?
    Das müssen für die damalige Zeit beeindruckende Spiele gewesen sein, die du gespielt hast, nenn sie mir doch mal bitte, würd die auch gerne nachholen. :)

  2. Die Welt von Minecraft ist in seiner aktuellen Form erschreckend leer. Zwar gibt es Dorfbewohner, die aber keinerlei Interaktionsmöglichkeit oder sonstige Funktion haben, Tiere die nur als Rohstofflieferranten dienen und kaum zur Atmospähre beitragen (Stichwort Vogelgesang im Wald). Nachts bzw. an dunklen Orten tauchen Monster auf, damit Schwierigkeit in das Spiel gebracht wird. Dungeons, Höhlen, andere Welten sind bei genauerem Blick stark zufallsgeneriert und wirken dadurch wie ein random Blockverteilen, zusätzlich gefüllt mit Monstern um eine Herausforderung beim Erkunden zu bieten und teils mit Kisten um den Aufwand des Entdeckens zu belohnen. Wobei man in den Kisten hauptsächlich Dinge findet die man a) schon hat bzw. selber produzieren kann und somit nicht zwingend braucht oder b) nicht zwingend notwendig sind und mehr ein kurzweiliger Spaß darstellen. Auch die Craftingmöglichkeiten sind trotz der vielen Rezepte auf Dauer arg begrenzt, auch weil man nicht alle von ihnen braucht und etliche, je nach Spieler, komplett vernachlässigt werden können.
    Minecraft hat soviele Schwächen und Fehler, und doch kann es einen packen und süchtig machem nie wieder aufzuhören. Gerade da ist so schade das sich das Endgame so monoton gestaltet. Als Vergleich will ich die Anno Reihe nennen. Auch hier geht es zu Beginn darum wichtige Ressourcen wie Holz und Stein zu sammeln, als nächstes kontinuierliche Nahrungsversorgung zu sichern und höhere Technologien freizuschalten. In Bezug auf Minecraft bedeutet dies Rezepte mit Eisen, Gold, Diamant und ähnliches. Wo Anno es durchaus schafft auch nach der Anfangsphase noch Aufgaben an den Spieler bei der Verwaltung zu stellen, lässt einen Minecraft wie so oft allein und mit einem unbefriedigendem Gefühl zurück. Würde es nur mehr bieten als Spiel, mehr Komplexität bei den Rezepten, mehr Notwendigkeit etwas zu machen anstatt dem üblichen: Fackeln und Waffen/Rüstungen gegen Monster, Höhle als Behausung und Nahrung gegen Hunger.
    Als freier...

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