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Metal Gear Solid 3: Snake Eater (Action-Adventure) – Metal Gear Solid 3: Snake Eater

Schlangen sind ausgesprochen tödliche Jäger. Sie gelten als Symbole der Weisheit. Und sie sollen gut schmecken. Trotzdem werden sie von vielen gehasst und verfolgt. Diese Erfahrung macht auch die berühmteste Schlange in Menschengestalt: Snake. Konami katapultiert euch im dritten Teil der Reihe in den Kalten Krieg. Ihr spielt einen einsamen Helden, der den Atomkrieg verhindern und die Stealth-Action perfektionieren soll. Zwei große Aufgaben, ein großartiges Spiel?

© Konami Japan / Konami

Heilung

Neu ist auch das detaillierte Schadenssystem, das nach Körperzonen und Verletzungsart unterscheidet: Werdet ihr angeschossen und könnt fliehen, befindet sich die Kugel vielleicht immer noch in eurer Schulter. Stürzt ihr unglücklich, könnt ihr euch eine Rippe brechen. Watet ihr durch

Im Minispielmodus müsst ihr gegen die Zeit Affen jagen, die sich überall verstecken: Video: Snake meets Ape Escape (4P-exkl.) (Laufzeit: 2:06 Min.)

einen Sumpf, haften vielleicht Blutegel an euren Beinen. All diese Verletzungen kosten euch wertvolle Lebens- und Ausdauerpunkte und müssen schnell behandelt werden. Wie funktioniert das? Nehmen wir die Schussverletzung: Erst desinfizieren, das Projektil entfernen, evtl. nähen, dann verbinden. Beim Bruch muss vor der Binde geschient werden, der Blutegel muss mit brennender Zigarre entfernt werden. Habt ihr alles richtig gemacht, verschwindet die Verletzung komplett.

Das hört sich alles sehr realistisch an, ist aber mit der Zeit einfache Routine, weil es nicht konsequent genug umgesetzt wurde: Ihr könnt erstens bei der Behandlung keine fatalen Fehler machen, die eine Wunde z.B. entzünden würden. Und zweitens wird bei jeder Behandlung automatisch pausiert, so dass ihr selbst während eines Schusswechsels mit Nadel und Faden hantieren könnt. Auch im Bosskampf ist Verarzten kein Problem. Es gibt nur einen Haken: Behandelt ihr euch zu oft, schwinden auch Verbandsmaterial und Medikamente. Und da man getötete Feinde leider immer noch nicht gezielt nach Gegenständen durchsuchen kann, ist man auf sein Glück angewiesen, was den Nachschub angeht.

Tarnung ist alles

Ein Schmankerl haben wir uns für den Schluss aufgehoben: die Tarnung. Das ganze Spiel verlangt von euch eine möglichst perfekte Anpassung von Gesicht und Uniform an die Umgebung – vgl. Video: Camouflage (Laufzeit: 10:29 Min.). Allerdings müsst ihr euch hier nicht auf euer gutes Auge und den Farbensinn verlassen, sondern könnt das Ergebnis in einer Prozentwertung sofort erkennen: Wer sich optimal kleidet, kann

Kampfhubschrauber wartet auf Solid: Ist das die Rettung oder eine Falle?

fast mit der Umgebung verschmelzen und bleibt nur eine Handbreit vom Feind entfernt unentdeckt.

Zur Auswahl stehen euch von Beginn an einfache olivgrüne, schwarze, grau gestreifte, baumrinden- und blattgrüne Kampfanzüge. Im Laufe des Spiels könnt ihr neue Gesichts- und Körpertarnungen finden – etwa eine Totenmaskenschminke oder einen Regentarnanzug. Außerdem könnt ihr neues Outfit online runterladen.

Der Wechsel des Äußeren funktioniert komfortabel im pausierten Menü. Insgesamt entsteht ein sehr reizvolles Versteckspiel mit einem herrlich langsamen Spielrhythmus: Manchmal liegt man minutenlang im Matsch und beobachtet die Marschrouten der Wachen, hält nach Lücken Ausschau. Aber obwohl man die Luftfeuchtigkeit der grünen Hölle fast spüren kann, verfehlt das Spielspaßthermometer die Award-Hitze.