Besser als Call Of Duty?
Klingt bisher alles recht spaßig, gell? Ist es im Grunde auch, jedoch kommt nie die Spannung auf, wie in den dynamischen, abwechslungsreichen Schlachten eines Call Of Duty 2 auf Xbox 360 und PC. Die Gegner wechseln zwar ab und an ihre Position oder ziehen sich zurück, meist bleibt es aber trotzdem beim gleichen Ablauf:
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Kein Zielwasser getrunken: Die dümmlichen KI-Kameraden würden nicht mal das Pinkelbecken treffen (PS2). |
Man arbeitet sich Stellung für Stellung voran. Außerdem schmälert der arg konventionelle Aufbau der Kulissen den Spielspaß. Die Areale sind eng durch umgestürzte Trümmer, Zäune und anderes Gerümpel begrenzt. Und zwar derart eng, dass gerne auch mal der Platz zum Ausweichen fehlt, wenn ihr aus unerwarteter Richtung von einem Kugelhagel begrüßt werdet.
Als ob das nicht genug wäre, stellen sich euch auch noch die eigenen Kameraden in den Weg: Häufig kommen sie hinter euch her gerannt und stellen sich genau so hinter oder neben euch hin, dass ihr dem gegnerischen Beschuss nicht mehr ausweichen könnt. Wenn sie nicht damit beschäftigt sind, euch den Weg zu versperren oder in die Schusslinie zu laufen, stehen sie herum, wie die Ölgötzen. Vorpreschen und die ganze Arbeit erledigen dürft ihr alleine. Da Vanguard ein Action-Shooter ist und ihr den Kollegen keine Befehle wie in Brothers in Arms geben dürft, müsst ihr wohl oder übel mit dem Verhalten eurer KI-Kollegen leben.
Die Schwächen des Wii
Ein weiteres Manko ist die öde Grafik. Die ohnehin etwas karg ausgestatteten Kulissen sind nur mit äußerst verwaschenen Texturen vollgepflastert. Nur die Charaktere, ihre Gesichter und Waffen sind etwas schicker in Szene gesetzt. Auf der PS2 wirkt das Bild ein wenig unruhiger durch flimmernde Texturen und viele Alias-Treppchen an geraden Kanten. Aber immerhin leidet das Spiel dort nicht unter den heftigen technischen Problemen, mit denen ausgerechnet die Wii-Fassung zu kämpfen hat. Während auf der sieben Jahre alten Sony-Konsole alles flüssig über den Schirm flimmert, schaltet das Spiel auf der Wii in Zeitlupe, sobald ihr euch aufs freie Feld bewegt. Wow, Bullet Time in einem Weltkriegs-Shooter! Zum Glück seid ihr die meiste Zeit aber in eng begrenzten Arealen unterwegs, in denen das Problem nicht auftritt.
Doch das temporäre Schneckentempo ist nicht das einzige Manko der Wii-Fassung: Die Grashalme bestehen dort aus deutlich hässlicheren Riesenpixeln. Werdet ihr getroffen, verfärbt sich der Bildrand kurzzeitig rot. Anders als auf der PlayStation bekommt ihr auf der Wii dabei hässliche Farbabstufungen zu sehen, die mich an schlecht kodierte Filmchen auf dem Mega CD erinnerten. Sogar die Wandtexturen der Wii-Version sind mit unschönen Farbübergängen verziert. Sehr gelungen wirkt dagegen die sporadisch auftauchende von Pathos durchtränkte Hintergrundmusik. Das traurige Gefiedel drückt genau das aus, was ich empfinde, wenn ich die entstellten Texturen der Wii-Umsetzung zu Gesicht bekomme.