Japanische Ladefolter
Wenn man Pacific Assault eines nicht vorwerfen kann, dann ist es Stil: Das Spiel sieht einfach phantastisch aus! EAs brandneue 3D-Engine zeigt hier eindrucksvoll, was für geniale Bilder sie generieren kann. Speziell die Figuren wirken phänomenal; vom Scheitel bis zur Sohle perfekt animiert
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Die Levels sehen dank endloser Details unglaublich realistisch aus. |
sehen im Vergleich zu diesen Hochglanzsoldaten alle Figuren aus Call of Duty <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3929′)“>
Allerdings bekommt man gerade hier einen Vorgeschmack auf das größte Ärgernis des ganzen Spiels, denn schon das Menü braucht eine halbe Ewigkeit zum Laden. Im Spiel selbst wird es nahezu unerträglich: Mit »lediglich« 512 MB RAM wartet ihr schon mal satte vier Minuten, bis ein Level spielbar ist; insgesamt verbringt ihr ein knappes Zehntel des rund zehn Stunden währenden Spielvergnügens mit dem Anblick des Ladebalkens. Selbst die Quickload-Funktion verdient diesen Namen nicht, hält sie euch doch rund eine halbe Minute lang beschäftigt – angesichts des nicht eben laschen Schwierigkeitsgrades auf Dauer sehr frustrierend. Netterweise verfügt das Spiel neben der normalen und der Quicksave-Variante auch über eine intelligente Autospeicher-Funktion, die vor jeder kritischen Stelle sichert.
Im Osten nichts Blutiges
Wie in vielen WW2-Shootern seid ihr die meiste Zeit im Team unterwegs; normalerweise dackeln eure Kameraden auch brav hinter euch her. Falls ihr mit den Jungs jedoch höhere Pläne habt, könnt ihr ihnen auch vier einfache Befehle wie »Rückzug!« oder »Sammeln!« geben, die über die Pfeiltasten ausgelöst werden. Gelegentlich findet ihr euch auch als Beifahrer auf einem Jeep oder auch mal Heckschütze in einem schnittigen Kampfjäger wieder – in diesem Fall kommt euch noch weitere Verantwortung zu: Denn habt ihr mit eurem MG das Angreifer-Rudel aus der Luft
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Über den Wolken muss der Ärger wohl grenzenlos sein – die kurze Flugeinlage steuert sich extrem fummelig. |
geholt, steigt euer Pilot aus. Also müsst ihr im Sturzflug nach vorne krabbeln, und das Steuer selbst in die Hand nehmen – was sich aufgrund der wackeligen Kontrolle via Tastatur und Maus mehr schlecht als recht beherrschen lässt.
Auf dem Boden der Tatsachen erwarten euch die für diese Zeit üblichen Waffen, die sich meist auch zoomen und, im Falle der Gewehre, auch als Schlaginstrument missbrauchen lassen. Ihr dürft nur eine begrenzte Zahl an Wummen mit euch herumtragen, außerdem ist Munition knapp gesät, so dass ihr euch immer nach Unterstützung umsehen solltet – ein gesprengtes Fass erspart euch z.B. viel Ärger. Außerdem bekommt ihr dann eine gute Demonstration des tollen Physiksystems geboten, welches Gegner wie Puppen durch die Luft wirbelt. Außerdem solltet ihr sehr genau zielen, denn jeder Zaun und jedes stationäre MG bieten tatsächlich Schutz – man muss also wirklich den Feind treffen, und nicht einfach ungefähr in die Richtung ballern. In jedem Fall bleibt das Game angenehm unblutig: werdet ihr getroffen, verzerrt sich das Sichtfeld kurz und heftig, erwischte Gegner werden nur flüchtig von roten Flatschern begleitet.
Japanese Invaders
Habt ihr den Osten befriedet, lockt der Mehrspielermodus: Per Netzwerk oder Internet (für das ihr euch bei EA registrieren müsst) warten drei Spielmodi auf euch. »Free for all« und »Team Deathmatch« sind hinlänglich bekannt, »Invader« ist nicht wirklich neu, aber immerhin noch nicht so verbreitet wie die anderen beiden. Hier hat das eine Team eine bestimmte Aufgabe (Dokumente beschaffen, Waffenstellung zerstören, etc.), während das andere natürlich alles daran setzt, das zu verhindern – ein großer Spaß für bis zu 32 Spieler mit viel Geduld, denn natürlich braucht auch der Multiplayermodus eine dreiviertel Ewigkeit zum Laden.
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Ozzy Osbourne im Dschungel? Nein, es ist der Sanitäter, euer wichtigstes Teammitglied. |
Immerhin werdet ihr während des Wachsens des Ladebalkens von sehr feiner und erstaunlich ruhiger Orchestermusik begleitet – die dann im Spiel gehörig aufdreht. Dazu gibt es die hinlänglich bekannten, aber nichtsdestotrotz hervorragenden Soundeffekte und sehr gute Sprachausgabe, die in unserer Testfassung noch in Englisch erschallte. Laut Electronic Arts kommt das Spiel hierzulande komplett übersetzt auf den Markt, so dass wir zum Release nochmals einen Blick auf die übersetzte Version werfen werden. Drei Dinge sind jedoch bereits jetzt auffällig: Erstens erzählt Tommy während der Ladepausen immer wieder mal aus seinem Leben – im Gegensatz zu den bisherigen, stets anonym bleibenden Medal of Honor-Heroen eine schöne persönliche Note. Zweitens bekommt ihr von euren Kameraden dauernd die selben Sprüche zu hören – »Heads up, they’re moving in!« ist nach dem zehnten Male nicht mehr wirklich motivierend. Und drittens gibt es bei zu nahen Explosionen einen coolen Effekt zu bestaunen: Das Bild wabert unheimlich hin und her, während ihr durch die Gegend schwankt, ein hohes Piepen im Ohr – welches langsam leiser wird, während gleichzeitig die Umgebungsgeräusche wieder an Lautstärke gewinnen.