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Medal of Honor (Shooter) – Medal of Honor

Seit 2001 kämpft die US-Armee mit ihren Alliierten in Afghanistan gegen die radikal-islamischen Taliban – und ein Ende ist nicht abzusehen. Electronic Arts nimmt den laufenden Konflikt am Hindukusch als Vorlage für den Neustart der Medal of Honor-Marke. Packt man die Thematik sensibel an und übt sich in einem reflektierten sowie kritischen Umgang mit dem Krieg oder liefert man explosive Shooter-Unterhaltung á la Modern Warfare ab?

© Danger Close Games / DICE / Electronic Arts

Unter Druck

Das Thema ist brisant, wie sich in den letzten Wochen zeigte: Ein Videospiel zum laufenden Konflikt in Afghanistan auf den Markt zu bringen, birgt Zündstoff – gleichzeitig dürfte das Marketing recht fröhlich auf diesem Pulverfass sitzen, wenn das eigene Produkt genau

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Video: In Afghanistan tobt jetzt auch virtuell der Krieg.

deshalb Aufmerksamkeit generiert, die über die Grenzen von Fachmagazinen und Shooter-Foren hinaus geht. Doch der Protest, der sich vornehmlich gegen die Taliban als spielbare Fraktion richtete, wurde kurz vor der Veröffentlichung scheinbar doch zu groß und man lenkte ein. Als Folge dessen schlüpft man zumindest in den Mehrspielerpartien nicht mehr länger in die Rolle der Taliban, die aus Rücksicht auf Soldaten-Angehörige durch den Begriff „Opposing Force“

ersetzt wurden. Die Kampagne bleibt von diesen Änderungen unberührt: Hier zieht man immer noch mit US-Spezialeinheiten, Ranger-Trupps und Apache-Piloten in die Schlacht gegen die religiösen Fanatiker und ihre terroristischen Verbündeten von Al Kaida.

Zeitsprung

Langsam nähert sich die Kamera aus dem Weltraum der Erde und fokussiert eine zerrüttete Nation, die nach dem zermürbenden Krieg gegen sowjetische Invasoren in den Achtzigern und seit den Anschlägen vom 11. September erneut im Mittelpunkt steht: Es ist eine dunkle, stürmische Nacht in Afghanistan und ich befinde mich mit meinen Kameraden an Bord eines Transportflugzeugs. Noch bevor ich überhaupt eine Vorstellung davon bekomme, was mich überhaupt erwartet, zischen Raketen durch die Luft und ich werde kurz nach dem Absprung von der Laderampe schon wieder aus dem stimmungsvollen Einstieg herausgerissen. Schnitt. Hurra, Cliffhanger! Anschließend springt die Zeit sechs Monate zurück in die Vergangenheit…

Wer hat die Nase vorn? Klickt auf das Bild, um zu unserem Shooter-Vergleich zu gelangen.















Jetzt befinde ich mich als Beifahrer in einem von zwei Pickups, die sich ihren Weg von der staubigen Savanne bis in die Straßen einer Kleinstadt bahnen. Dort sollen wir uns scheinbar mit einem Informanten treffen, nachdem die Taliban sich aus dem Staub gemacht haben. Der Weg dorthin fühlt sich unendlich lange an, da man in der selbstlaufenden Szene nicht interagieren kann. Erst als wir auf eine bewaffnete Patrouille treffen, kommt Spannung auf, denn es wird schnell klar, dass die Bedrohung durch die Taliban immer noch allgegenwärtig ist. Schnell eskaliert die Situation, es fallen Schüsse…

Das Wolfpack geht eher leise und unauffällig vor. Das Snipern zählt zu seinen großen Stärken.

und ein Raketenwerfer beendet unseren Fluchtversuch vorzeitig. Das erste Medal of Honor, das in der Gegenwart angesiedelt ist, kann beginnen!

Häuserkampf

Im Gegensatz zu Titeln wie Call of Duty: Modern Warfare <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=252128′)“>

wird hier auf ein separates Tutorial in Form eines Trainingscamps verzichtet. Stattdessen lernt man direkt im Einsatz in den Straßen Afghanistans den Umgang mit der Steuerung, die für Genre-Kenner ohnehin keine großen Überraschungen bietet. So visiert man die Gegner auf Wunsch mit dem linken Trigger des Controllers an, während man mit dem rechten Trigger den Abzug betätigt. Aktionen wie Springen, Ducken, das Werfen von Granaten sowie Kriechen uns Sprinten gehören ebenfalls zum Repertoire der US-Soldaten. Ebenfalls nicht fehlen darf der Nahkampfangriff mit einem Messer, falls man möglichst unauffällig agieren soll. Ein aktives Deckungssystem gibt es zwar nicht, doch kann man mit Hilfe der linken Schultertaste zumindest seitlich an Objekten wie Kisten oder Lastwagen vorbei spicken. Wer Probleme beim Zielen hat, kann außerdem auf ein Hilfssystem zurückgreifen, das ähnlich funktioniert wie bei Call of Duty: Visiert man einen Gegner grob an und betätigt den linken Trigger, springt das Fadenkreuz sofort auf dessen Körper. Spielt man am PC mit Maus und Tastatur, steht diese Vereinfachung allerdings nicht zur Verfügung. Dafür bekommt man hier eine präzisere Steuerung als mit dem Controller, obwohl man auch mit dem 360- und PS3-Pad alles gut im Griff hat.