Zeichnen, hüpfen, klettern, schwingen
Ganz so cool wie mit der Fingerspitze ist das Zeichnen per Analogstick natürlich nicht. Trotzdem funktioniert das Malen von Ästen, Seilen und anderen Hilfsmitteln auch mit dem Controller der Xbox One gut. Einfach den rechten Trigger halten, A drücken, den Stick ein Stückchen nach links bewegen und schon habe ich meine eigene Plattform erschaffen, über die ich auf die nächste Anhöhe gelange. Dann noch eine Liane zeichnen, an welcher der rothaarige Max über den Abgrund schwingt. Auch verbinden lassen sich die hilfreichen Gewächse – ein Malheur beseitige ich im Handumdrehen mit der Löschfunktion des riesigen Stiftes.
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Schöne Rätsel, schwaches Design
Technisch hat sich der mittlerweile zu Microsoft gehörende Entwickler Press Play stark gesteigert: Max läuft nicht mehr durch schlichte 2D-Zeichnungen, sondern durch ansehnlich modellierte und hübsch beleuchtete Grabstätten, Wälder und andere mystische Orte. Leistet er sich im Wald einen Fehltritt, wird es z.B. von fiesen roten Stachelpflanzen in die Tiefe gerissen. Auch der ruhige Soundtrack unterstützt die mystische Stimmung, doch es mangelt an einem interessanten Artdesign. Die blauen Riesen und Keulen schwingenden Unholde wirken so generisch wie das klassische Monster unterm Bett aus einem Kinderbuch. Das spielerisch ähnliche Nihilumbra hat mich mit seinem finsteren Design und seinem rätselhaften Helden deutlich mehr fasziniert.
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Auch die Rahmenhandlung spielt in Max‘ and the Curse of Brotherhood nur eine kleine Rolle: Nachdem sein kleiner Bruder Felix ihm auf die Nerven ging, hat Max ihn unabsichtlich per Zauberspruch in eine Fantasiewelt gehext. Natürlich folgt er ihm durchs Portal, um ihn den Klauen des finsteren Lord Mustacho zu entreißen. Das wichtigste Werkzeug ist wieder der magische Stift, der immer wieder von einer Verbündeten aus der Fantasiewelt mit neuen Fähigkeiten ausgestattet wird. In finsteren Höhlen z.B. kann ich mit dem leuchtenden Schreibutensil den Weg und Fallen ausfindig machen, bevor ich durch die Dunkelheit hüpfe. Auch die bereits erwähnten Lianen werden erst im Laufe des Spiels freigeschaltet und lassen sich auf nützliche Weise mit der Umgebung verknüpfen.
Malen nach Zahlen?
All zu viel falsch machen kann ich beim Malen nicht: In mehreren Farben leuchtende Punkte symbolisieren, von welchem Punkt aus ich einen magischen Ast oder andere Dinge zeichnen kann. Die eigene Kreativität lässt sich also schlechter einbringen als in Touchscreen-Puzzlespielen wie Crayon Physics Deluxe. Trotzdem ergeben sich motivierende mittelschwere Rätsel, bei denen es oft auf die richtige Reihenfolge ankommt.
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