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Mario Party 9 (Musik & Party) – Mario Party 9

Ein gelungener Familienabend mit Kindern? Oder mit erwachsenen Nintendofans? Bunt, lustig und verspielt muss er sein! Falls das Ganze auch noch vor dem Fernseher stattfinden soll, geht seit knapp vierzehn Jahren kein Weg an den Minispielen von Mario Party vorbei. Aber das letzte Fest der Sterne ist mittlerweile fünf Jahre her, sah bereits damals alt aus und spielte sich – wie immer. Kann die neunte Auflage die Würfelroutine durchbrechen?

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Kunterbunter Wettbewerb

Die 80 Minispiele sind abwechslungsreich, aber etwas zu oft regiert das Chaos.
Die 80 Minispiele sind abwechslungsreich, aber etwas zu oft regiert das Chaos. © 4P/Screenshot

Die knapp 80 Minispiele werden nicht mehr phasenweise, sondern auf Feldern ausgelöst – sie kommen also nicht mehr automatisch alle vier Runden vor. Der Nachteil daran: Es kann passieren, dass es einfach zu wenige gibt, weil deutlich mehr gewürfelt als aktiv gespielt wird. Außerdem vermisst man die Teamherausforderungen, in denen zwei gegen zwei angetreten sind. Es gibt an Spielmodi zwar jede Menge Abwechslung mit jeder gegen jeden, einer gegen alle, zwei gegen Bowser sowie den alle gegen den Boss. Allerdings regiert in den Minispielen selbst oftmals der hektische Zufall. Sie machen Laune, sie fordern die Hand-Auge-Koordination, aber man vermisst oftmals mehr Taktik darin.

Zusätzliche Spannung entsteht durch spezielle Ereignisse: Es kann sein, dass mit jeder Runde Lava steigt, dass Bomben auf dem Fahrzeug ticken oder dass Gespenster die Gruppe verfolgen. Kann man nicht entkommen, hat das meist negative Auswirkungen für den aktuellen Captain – er verliert jede Menge Sterne. Es gibt sieben Bretter von der idyllischen Pilzwelt bis zur düsteren Geisterburg, wobei sich grafisch gegenüber dem auf GameCube-Niveau stagnierenden Vorgänger einiges getan hat: Es bewegt sich mehr, die Charaktere sind weicher animiert, die Welten sehen detaillierter aus und werden endlich auch in 16:9 dargestellt. Aber wenn man genau hinschaut, vermisst man an einigen Stellen mehr Plastizität – an die Qualität eines Super Mario Galaxy kommt man nicht heran.

Kampagne, Minispiele, Online?

Es gibt sieben Spielbretter, die spezielle ereignisse auslösen.
Es gibt sieben Spielbretter, die spezielle ereignisse auslösen. © 4P/Screenshot

Die Steuerung ist denkbar einfach und reagiert gut: Eine Remote ohne Nunchuk reicht pro Spieler aus, um alle Herausforderungen zu meistern. Mal wird sie horizontal, mal vertikal gehalten und kann in drei Varianten eingesetzt werden, wobei die reine Bewegungssteuerung nur ganz selten zickig ist. Schön ist übrigens, dass man den Partymodus endlich auch zu zweit oder zu dritt ohne Computer spielen kann – bisher war die Auffüllung immer Pflicht. Während des Spiels gewinnt man regelmäßig Partypunkte, mit denen man im Museum viele überflüssige (Sternbilder, Musik, Stimmen, Fahrzeuge) und viel zu wenig brauchbare (erhöhter Schwierigkeitsgrad) freischalten kann.  Warum kann man dort z.B. nicht mehr interessante Bretter oder wenigstens Charaktere kaufen?

Neben dem klassischen Mehrspielermodus gibt es noch einen Spieltyp für Solisten, der  wie gehabt nicht an den Spaß in der Gruppe anknüpfen kann; zumal man dort selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad kaum gefordert wird. Immerhin kann man so Charaktere wie ShyGuy oder Kamek freischalten. Viel unterhaltsamer ist es, sich direkt in die Minispiele zu stürzen. Man stellt sich einfach eine kleine Auswahl zusammen, schaltet evtl. Computerfiguren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden hinzu und legt los. Ein Armutszeugnis ist das Fehlen eines Online-Modus: Wie kann es sein, dass es im Jahr 2012 nicht möglich ist, dieses virtuelle Brettspiel mit Leuten aus aller Welt zu erleben?