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Mario Party 9 (Musik & Party) – Mario Party 9

Ein gelungener Familienabend mit Kindern? Oder mit erwachsenen Nintendofans? Bunt, lustig und verspielt muss er sein! Falls das Ganze auch noch vor dem Fernseher stattfinden soll, geht seit knapp vierzehn Jahren kein Weg an den Minispielen von Mario Party vorbei. Aber das letzte Fest der Sterne ist mittlerweile fünf Jahre her, sah bereits damals alt aus und spielte sich – wie immer. Kann die neunte Auflage die Würfelroutine durchbrechen?

© Nintendo / Nintendo

Angst vor Partysozialismus

[GUI_PLAYER(ID=84302,width=400,text=Nach fünf Jahren kehrt Mario Party mit neuem Regelwerk zurück.,align=right)]Hey, was soll das? Wieso sitzen wir alle in einem Fahrzeug? Warum haben Spielbretter einen Anfang und ein Ende? Die ersten Minuten sorgen für Verwirrung, denn obwohl man wie gehabt einen Charakter wählt, landet er zusammen mit bis zu drei anderen in einem kirmesbunten Vehikel. Mario, Yoshi, Peach und Wario stecken z.B. in einer Pilzwanne mit vier Rädern. Das sieht nicht nur eng aus, das sorgt auch für kollektive Würfelpanik: Bewegt sich die Gruppe etwa gemeinsam auf dem Spielplan vorwärts? Ja. Bildet man etwa ein kooperatives Team? Nein – bzw. nur manchmal, wenn es gemeinsam gegen Bosse geht, auf die man in der Mitte und am Ende trifft.

War die Welt von Mario Party früher ein Kreis, auf dem man um die Wette zirkulierte, geht es jetzt linearer vorwärts. Die Bosse sind ebenfalls neu und sorgen dafür, dass man zweimal auf einem Brett zusammen die Fäuste fliegen lässt. Besiegt man den Schergen, bekommt man je nach Effizienz mehr oder weniger Ministerne. Moment mal: Wieso Ministerne? Nintendo hat das Spielprinzip komplett umgekrempelt, denn es geht nicht mehr um den Gewinn einzelner großer, sondern um das Sammeln vieler kleiner Sterne. Wer am Ende die meisten Ministerne auf seinem Konto hat, der gewinnt. Und die Münzen? Gibt es nicht mehr!

Einer gibt die Richtung vor

Vier Spieler in einem Wagen: Aber der Captain gibt die Richtung vor!
Vier Spieler in einem Wagen: Aber der Captain gibt die Richtung vor! © 4P/Screenshot

Aber wie soll man Sterne vor den anderen ergattern, wenn man in einem Wagen hockt? Gibt es überhaupt noch Wettbewerb oder etwa Sternensozialismus? Keine Bange, man kann sich immer noch ganz gemein hoch sammeln: Jede Runde ist einer der Passagiere der aktuelle Spielführer. Und damit darf er mit seinem Würfelwurf bestimmen, welche Route alle gemeinsam einschlagen – wie gehabt gibt es des Öfteren relevante Abzweigungen auf den Karten. Der Vorteil an der Führungsrolle: Nur der Captain bekommt die Sterne und er kann seinen Nachfolger gezielt mit seinem Wurf in die Bredouille bringen! Der Nachteil: Nur er bekommt auch die Abzüge auf den dunklen Pech-, Unglücks- oder Bowserfeldern.

Auch das Würfelsystem wurde verändert. Der normale Wurf reicht nur noch von eins bis sechs. Und man kann spezielle Würfel finden, die z.B. nur eine null oder eins, eine eins bis drei oder eine vier bis sechs werfen können. Außerdem gibt es einen Zehnerwürfel sowie einen, der sich nur langsam dreht – so kann man gezielter Felder zu seinen Gunsten auslösen. Das reduziert die reine Glückskomponente der Vorgänger und sorgt für mehr taktische Planung. Immerhin gibt es achtzehn Feldtypen auf den Brettern, die man so geschickt umgehen oder eben gezielt auslösen kann: Es kann schon entscheidend sein, ob man gerade noch auf einem Glücks- oder Ministernfeld landet.