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Madagascar 2 (Action-Adventure) – Madagascar 2

Mittlerweile ist es eigentlich schon unüblich, dass ein Animationsfilm ohne entsprechende Lizenz-Versoftung seine Aufwartung macht. Überraschend ist allerdings, mit welch unterschiedlichen Qualitätsnormen und –Auffassungen Entwickler und Publisher an das Thema herangehen. Als gutes Beispiel kann Activision dienen, die mit Titeln wie Kung Fu Panda oder den Spielen zu den Spider-Man-Streifen gezeigt haben, wie es geht. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel – so auch hier.

© Toys for Bob (360,PS3,Wii) / Aspyr (PC) / Idol Minds (PS2) / Griptonite (DS) / Activision

Fazit

Wenn sich ein elfjähriges Kind ein Spiel wie Madagascar 2 nicht einmal zu Weihnachten wünschen würde, ist irgendwas im Entwicklungsprozess schief gelaufen. Dabei hat sich das Toys for Bob-Team eigentlich haarklein an die ominöse „Was macht ein Lizenzspiel zum Erfolg?“-Liste gehalten. Minispiele, Hüpf-Sequenzen, liebenswerte Charaktere, Humor, Renn-Einlagen: Alles da. Aber auch wieder nicht. Denn um den Erfolg nicht nur jedes einzelnen dieser Elemente, sondern vor allem die homogene Verbindung des Ganzen sicherzustellen, fehlen wesentliche Bestandteile: Enthusiasmus, Konzept, Seele. Dass dies sogar der eigentlichen Zielgruppe auffällt, die sich alternativ lieber wieder dem Kung Fu Panda widmet, die Wall-E-Disc einlegt oder den älteren Cars- und Findet Nemo-Versoftungen den Vorzug gibt, sagt alles. Und das, obwohl einige der auch separat wählbaren Minispiele ein gewisses, zumindest kurzfristiges Unterhaltungspotenzial haben. Mit einer adäquaten Kulisse hätte man vielleicht sogar einige der Mankos kaschieren können. Doch nicht einmal hier hat sich das Team bemüht – im besten Fall wird über alle Systeme hinweg im lieb- und seelenloser Durchschnitt abgeliefert, der die jeweilige Hardware nicht einmal ansatzweise ins Schwitzen bringt.