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Lotus Challenge (Rennspiel) – Lotus Challenge

Lieber spät als nie, haben sich die Entwickler von Lotus Challenge wohl gedacht, als sie ihren mittlerweile anderthalb Jahre alten PS2-Racer endlich auch auf der Xbox fahrtüchtig gekriegt haben. Zwar haben die britischen Nobelkarossen aus Hethel in dieser Zeit kaum an Anziehungskraft verloren, aber ob das auch auf die lizenzierte Versoftung zutrifft, kann nur eine erneute Probefahrt auf unserem Testgelände klären.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Die musikalischen Trance- und Ambient-Klänge von Hybrid sind ebenfalls viel zu zahm, um stimmige Renn-Atmosphäre aufkommen zu lassen und die deutschen Synchronstimmen wirken auch nicht gerade professionell.

Originelle Features

Beim Gameplay feiert Lotus Challenge dafür auch auf der Xbox eine Premiere: die zirkuläre Pad-Steuerung. Wie bei einem Lenkrad müsst Ihr, wenn Ihr diese Konfiguration wählt, den linken Analogstick bei Lenkmanövern kreisförmig bewegen. Dadurch lassen sich die Boliden nicht nur realistischer, sondern auch gefühlvoller steuern. Insgesamt ist die Handhabung der Vehikel aber trotz einstellbarer Lenkempfindlichkeit leider ziemlich schwammig und träge und kein wirklicher Ersatz für ein Lenkrad.

Bei den Spielmodi habt Ihr die Wahl zwischen Zeitfahren, Einzelrennen, Meisterschaft und Herausforderung. Einzelrennen können auch zu zweit via Splitscreen ausgetragen werden – auf zusätzliche CPU-Fahrer muss man dann allerdings genauso verzichten wie auf einen Vier-Spieler-Modus.__NEWCOL__Solisten freuen sich hingegen über sieben verschiedene Meisterschaftsklassen und den abwechslungsreichen Herausforderungsmodus, wo man eine Karriere als Lotus-Testfahrer durchläuft und neben Wettkämpfen auch witzige Einlagen wie die Aufnahme von Werbespots, ein unorthodoxes Elfmeterschießen oder das Auslösen von Radarfallen auf der Tagesordnung stehen.

Fast alles wie gehabt

Ansonsten freuen sich Anfänger über zuschaltbare Fahrhilfen wie ABS, eine Traktionskontrolle oder den Lenkassistenten und selbst die KI der CPU-Fahrer lässt sich an die eigenen Fahrkünste anpassen. Negativ machen sich hingegen die unterschlagenen Angaben der Fahrzeugeigenschaften bemerkbar. An ein aktives Streckenradar sowie einen eingeblendeten Rückspiegel (nur in der Cockpit-Perspektive) haben die Entwickler diese Mal allerdings gedacht – ebenso wie an eine größere Fahrzeugauswahl zu Beginn des Spiels. Zusätzliche Modelle oder Strecken werdet Ihr jedoch vergeblich suchen und auch sonst hat sich in den anderthalb Jahren seit der PS2-Premiere nichts getan. Enttäuschend ist auch die nach wie vor mickrige Lotus-Chronik, die lieblos und aufgesetzt wirkt, was der edle Traditionshersteller in dieser Form wirklich nicht verdient hat.