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Logitech G923 (Hardware) – Eine neue Force-Feedback-Generation?

Mit dem G923 präsentiert Logitech den Nachfolger des populären G29, das sich vor allem bei Einsteigern im Sim-Racing und Hobby-Rasern großer Beliebtheit erfreute. Im Test gehen wir darauf ein, wie sich die Hardware in diversen Rennspielen geschlagen hat und was es mit der neuen Trueforce-Technologie auf sich hat.

© Logitech / Logitech

Kein Fortschritt beim (Standard) Force Feedback

Nicht nur äußerlich entspricht die Basis dem Vorgängermodell, sondern auch bei den inneren Werten erkennt man die Parallelen zum G29: Logitech setzt offenbar weiter auf zwei gleichen verbauten Motoren und einen Zahnradantrieb. Als Folge dessen fühlt sich das Force Feedback hier quasi genauso an wie beim Vorgänger. Das bedeutet leider auch, dass man nicht allzu starke Kräfte am Lenkrad erwarten darf: Man spürt zwar einen gewissen Gegendruck und kann ein Gefühl für die Fahrzeuge und deren Bodenhaftung entwickeln, aber unterm Strich wird beim G923 nur ein rudimentäres Force Feedback geboten, das günstigere Modelle anderer Hersteller mindestens genauso gut hinbekommen. Gerade für Besitzer des Vorgängers dürfte es enttäuschend sein, dass es diesbezüglich keine Fortschritte zu vermelden gibt.

Trueforce-Technologie als Heilsbringer?

Aber halt, es gibt mit Trueforce ja noch eine Neuerung, mit der Logitech das G923 nicht nur von seinen Vorgängern absetzen, sondern auch die nächste Generation des Force Feedback einläuten will. Dafür bedient man sich der Audiosignale aus dem jeweiligen Rennspiel und wandelt Soundeffekte wie das Brummen von Motoren in Vibrationen um. Startet man bei Assetto Corsa Competizione das Aggregat des Boliden, spürt man es umgehend am Lenkrad – wie es auch bei einem realen Auto der Fall ist. Auch während der Fahrt steigert Trueforce mit seinen zusätzlichen Vibrationen ohne Zweifel die Immersion, selbst wenn es sich im Prinzip nur um ein nettes Gimmick handelt. Hätte ich die Wahl, würde ich stattdessen dennoch eher stärkere Force-Feedback-Motoren bevorzugen.

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Das neue GRID bietet bisher die detailliertesten Einstellungen für Trueforce. Am besten fühlt es sich allerdings bei Assetto Corsa Competizione an. © 4P/Screenshot

Davon abgesehen leidet Trueforce derzeit noch an zwei zentralen Problemen: Zum einen lässt die Anzahl an Rennspielen noch zu wünschen übrig, die das neue System überhaupt unterstützen. Neben dem bereits erwähnten Assetto Corsa Competizione gehören lediglich noch Gran Turismo Sport und das letzte GRID in den kleinen Kreis der Auserwählten. Zwar ist es denkbar, dass manche Hersteller für ältere Titel noch einen Patch für die Trueforce-Unterstüzung nachschieben und die Methode in Zukunft bei neuen Spielen ohnehin Einzug in die Steuerungs-Optionen halten wird, aber bisher ist das Angebot noch mau. Selbst beim erst kürzlich erschienenen Project Cars 3 wird Trueforce noch ignoriert.

Einstellungsmöglichkeiten von Software abhängig

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Das Kabelmanagement an der Unterseite der Basis ist recht gut gelöst. © 4P/Screenshot

Hinzu kommt, dass es offenbar keine einheitliche Linie über die Implementierung der neuen Technologie gibt. Während man bei Assetto Corsa Competizione die Intensität von Trueforce in 100 Schritten anpassen und sogar komplett deaktivieren kann, bietet Gran Turismo Sport keinerlei Einstellungsmöglichkeiten und das System wird standardmäßig aktiviert. Ausgerechnet der Arcade-Racer GRID bietet diesbezüglich die meisten Optionen und erlaubt bei Trueforce getrennte Feinabstimmungen der Vibrationen für Motor, Oberfäche und Reifenschlupf. Eine Option zum Deaktivieren ist ebenalls vorhanden. Auf jeden Fall wäre es zu begrüßen, wenn es bei zukünftigen Rennspielen gewisse einheitliche Standards geben würde – zumindest das Ein- und Ausschalten von Trueforce sollte verpflichtend sein.


  1. Für 200€ ist/war das G920 empfehlenswert. Aktuell 400€ für das G923 ist nicht bedriedigend sondern mangelhaft.
    Beste Einsteigerkombi wäre: Lenkrad Thrustmaster T300RS + Logitech Pedale.
    Ich nutze das T300RS mit Fanatec Pedalen schon lange und bin zufrieden. Klar, Fanatec ist der Apple unter der Simhardware und hat genug Probleme aber leider gibt es im Preissegment zu wenig Auswahl.

  2. flitzpiepe hat geschrieben: 04.09.2020 09:07
    huenni1987 hat geschrieben: 04.09.2020 08:57
    Ach und schaue nach der Höhe solltest du einen Kaufen wollen. Ich bin recht groß und habe einen Bürostuhl der sehr hoch ist. Bei mir ist die maximal mögliche Höhe des Wheelstand Pro etwas zu tief selbst wenn mein Stuhl ganz unten ist. Es geht, dürfte aber keinen cm tiefer sein.
    Nimmst du noch irgendwas, um die Rollen des Bürostuhls zu fixieren? An meinem Schreibtisch kannich mein Fanatec Porsche GT2 gut befestigen und die Pedale unter dem Tisch liegen an der Wand an, deswegen bräuchte ich eigentlich keinen Wheelstand. Aber das Wegrollen des Bürostuhls nervt mich am meisten... :roll:
    Kann man den Bürostuhl vielleicht mit dem Wheelstand verbinden?
    Ich habe gebremste Rollen. Die bremsen von alleine sobald ich drauf sitze. Ist nicht perfekt da man den Stuhl nur verschieben kann wenn man nicht drauf sitzt aber zum fahren ist es super.

  3. Verstehe einfach nicht warum logitech weiterhin auf den ollen zahnradantrieb aufbaut. Das ist auch einer der Gründe warum ich auf das t300 umgestiegen bin.

  4. Klingt sehr gut.
    Aber das Logitech es sich anmaßt ein Playstation Lenkrad zu entwickeln, nachdem sie den PS3 zu PS4 Support so versaut hatten. Finde ich schon ungeheuer dreist und eine Frechheit. Vor allem weil es hier auch ohne Probleme Treiber oder ein Update für die PS4 hätte geben müssen.
    Das G923, kann so gut sein wie es will. Ohne Zusage auch auf der PS5 oder der Xbox One oder dem PC zu laufen, mit einem längeren Treiber-Support.. kann ich nicht mehr mit gutem Gewissen zu Logitech Produkten greifen. Die hatten damals einfach den Kopf in den Sand gesteckt und "behauptet wir machen keine Konsolen-Lenkräder mehr". Bei einer 150 bis 200 Euro Hardware.
    @Bussiebaer
    Kannst du dir nicht einfach mit zwei Schraubzwingen und einem bis zu 3 CM Brett eine "Adapter" bauen?
    Einfach eine kleine 3cm dicke Holzplatte, an die Kannte des Tisches legen, diese mit 2 Schraubzwingen fest an den 8cm Tisch fixieren und das Lenkrad an diese Platte montieren?

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