Habt ihr euch jemals so gefühlt, als wären Teile eurer Vergangenheit hinter einem vertrackten Rätsel verschlossen? Als müsstet ihr erst einmal ein Puzzle lösen, um euch an bestimmte Dinge zu erinnern? Auf der Reise von Leila Ada in ihre jüngeren Jahre müsst ihr genau das tun.
Die dem Spiel seinen Namen gebende Dame mittleren Alters begleitet ihr dabei, ihre Jugend, Kindheit, Studentinnenzeit noch einmal zu erleben. Die Ubik Studios aus Istanbul erschaffen mit Leila ein Point & Click-Puzzlespiel mit schickem Comic-Look und entspannendem Soundtrack. Wir haben für einen Test reingeschaut.
Leila: Rätseln auf der Suche nach euch selbst
Es beginnt mit einem neuartigen Gerät, welches Leila von ihrer Tochter im Jahr 2047 geschenkt bekommt. Damit begibt sie sich auf eine Reise in ihr geistiges Inneres, um Knackpunkte ihrer Vergangenheit noch einmal zu erleben. Auf einem verträumten Pfad durch einen märchenhaften Wald, gesäumt von Pilzen, Lianen und grimmigen Gesichtern, die in einigen Baumstämmen auszumachen sind, schlendert ihr zusammen und nehmt hier und da eine Abzweigung zu bestimmten Lebensetappen.

So helft ihr Leila bei der Titelfindung ihres Buches, Bewältigung des Haushalts oder in verschiedenen Phasen, mit Druck und Stress klarzukommen. Dabei ist die Reise nicht immer stringent: Eben noch in einer Situation in früher Kindheit, erinnert sich Leila an ein unangenehmes Ereignis von damals. Es steht euch offen, sie zu konfrontieren, ansonsten geht es zurück und auf einen anderen Zweig ihres Lebens – was aber lediglich die Reihenfolge der Erzählung ändert; ihr verpasst nichts.
Fordernde Fummelei mit kurzweiliger Abwechslung
Verbunden sind einzelne Etappen eines Lebensabschnitts mit kleinen Aufgaben – mal als Suchbild, mal als Puzzle, mal als Logikrätsel. So müsst ihr im Café Figuren und Silhouetten in Zwischenräumen von Gegenständen entdecken; ein Kinderbuch stellt euch kleinere Aufgaben in Form von Einstein-Rätseln; und im für die erwachsene Leila mittlerweile viel zu klein gewordenen Baumhaus müsst ihr ihre verwinkelten Arme und Beine neu positionieren, um bestimmte Gegenstände zu erreichen.

Nicht immer wird sofort klar, was gerade gefordert ist: Ein Klick auf die Glühbirne in der oberen linken Ecke gibt euch einen kleinen Hinweis. Manchmal hilft aber auch einfach etwas herumzuprobieren. Die Rätsel selbst sind dabei nie zu schwer und überraschen sogar mit ihren kreativen Ideen; das Spiel will euch fordern, aber nicht frustrieren, und zudem noch mit der malerischen Präsentation beeindrucken.
Auf der Nintendo Switch gibt es leider das Manko, dass das Spiel vom Touch-Screen nicht unterstützt wird. Die Bedienung des Cursors ist daher etwas fummelig, da in manchen Situationen fast ein pixelgenauer Klick erforderlich ist. Ungünstigerweise gibt es die Maus-Steuerung ja erst mit der Switch 2 – bis dahin ist die Alternative auf dem PC sicher eine kluge Wahl.