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Landwirtschafts-Simulator 22 (Simulation) – Die Freude an der Feldarbeit

Fährt man im ausklingenden Herbst über die Landstraßen im „Alten Land“ in der Nähe Hamburgs, dominieren rechts und links der Straße Apfelplantagen. Und auf dem Asphalt (meist direkt vor einem) Traktoren, die mit vollen oder leeren Anhängern dabei sind, die Ernte zu erledigen. Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Und jedes Mal steigt mein Frustrationsgrad hinter dem Lenkrad. Denn natürlich hat man es eilig – und kommt nicht vorbei. Doch jetzt kann ich Rache nehmen. Jetzt sitze ich auf dem Traktor. Möglich macht es der Landwirtschafts-Simulator 22. Wie es mir dabei ging, erfahrt ihr im Test.

© Giants Software / Giants Software und astragon Entertainment (nur Vertrieb)

Braucht man das zwangsläufig, um Spaß zu haben? Nein. Dafür würde das „einfache“ Ackerbau-Fundament schon ausreichen. Aber es zeigt, wie ambitioniert und facettenreich Giants Software versucht, die Spieler langfristig zu binden. Auch wenn die Warenkreisläufe im Vergleich zu klassischer Aufbaustrategie sehr überschaubar bleiben. Zudem lässt sich nur schwer einschätzen, ob wirklich alle der angeboten Aufbau-, Ernte- und Kommerzialisierungs-Systeme authentisch sind. Doch die Illusion, die erzeugt wird, und die einen mehr und mehr in diese Alltags-Simulation zieht, ist nicht von der Hand zu weisen. Es wirkt, als ob unter der ansehnlichen, aber nicht bahnbrechenden Oberfläche mit ihren Hochglanz-Traktoren, aufstiebender Erde und nicht zuletzt auch den neuen, mitunter idyllischen Jahreszeiten tatsächlich Mechaniken ihren Dienst verrichten, die der Bezeichnung „Simulator“ gerecht werden – ungeachtet der Komplexität, die manchmal zu oberflächlich bleibt.

Trecker Simulator 22?  


Das gilt übrigens auch, wenn man die Fahrphysik im Detail betrachtet. Bei den Hundertschaften an Traktoren und sonstigen fahrbaren Untersätzen spürt man zwar Unterschiede im Fahrverhalten bei Beschleunigung, Zugkraft (natürlich auch in Abhängigkeit vom Gewicht der Zuladung auf dem Hänger usw.), während auch die Motorengeräusche einen weitgehend sauberen Eindruck hinterlassen. Doch man ist weit davon entfernt, hier quasi das landwirtschaftliche Gegenstück zu Mud- oder Snowrunner zu sein. Von dem nahezu perfekten Spagat zwischen Arcade-Spaß und Simulation, den ein Rennspiel wie Forza Horizon seit Jahren bravourös bewältigt, ist man ebenfalls ein gutes Stück entfernt. Denn spätestens mit den Autos oder den LKW-Zugmaschinen stellt man fest, dass die Umsetzung von Steuerung oder Bodenhaftung bei höheren Geschwindigkeiten nicht überzeugt. Gleiches gilt für das eigentlich nicht vorhandene Kollisionsverhalten, das bei Berührung von unbeweglichen Objekten keinerlei visuellen Schaden zur Folge hat – von negativen mechanischen Folgen ganz zu schweigen.

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Auch Trucks darf man sich in die Garage stellen. Doch bei ihnen sowie Autos merkt man die Schwächen der nicht immer überzeugenden Fahrphysik besonders. © 4P/Screenshot

Natürlich ist mir bewusst, dass dies nicht die Kernkompetenz des Landwirtschafts-Simulator 22 ist, weswegen das auch nur höchst geringfügige Wertungsrelevanz hat. Und bei der Feldwirtschaft ist es mir auch weitgehend egal – es sei denn ich lande durch einen Fahrfehler meinerseits mal wieder mit dem Anhänge an einem Baum und hänge dort mit einem Rad fest… Doch als „Ausprobierer“, der sich anschaut, was eine Spielwelt zu bieten hat, ist mir dies nun einmal aufgefallen. Wie auch die madige KI der NPC-Charaktere, die als Statisten die Spielwelt bevölkern, um für etwas „Leben“ zu sorgen, aber mir ständig trotz entsprechender Beschilderung die Vorfahrt nehmen. Und auch wenn dies für den Spielverlauf nur eingeschränkt wichtig ist, könnten die Animationen der Tiere ansehnlicher und sanfter bei den Übergängen sein. Insbesondere bei den Pferden wirkt es nicht immer sauber. Allen Mankos zum Trotz kann ich dem LaWi 22, LWS 22, LS 22 oder wie immer man ihn nennen mag, seinen Unterhaltungswert aber nicht absprechen. Und den darf man sogar (wie in der letzten Ausgabe) auch online mit anderen Spielern teilen. Der Reiz hat sich mir persönlich zwar nicht erschlossen, aber technisch konnte ich u.a. auf den Servern von 4Netplayers feststellen, dass man hier weitgehend latenzfrei gemeinsam mit seinen Freunden „ackern“ darf. Schön übrigens auch, dass Mods sowohl auf PC als auch Xbox Series X unterstützt werden – zumindest die offiziell von Giants Software bzw. von ihnen zugelassenen Mod-Teams hergestellten. Auf dem PC kann man im Gegensatz zur Microsoft-Konsole zusätzlich inoffizielle Modifikationen quasi per „Sideloading“ nutzen – was letztlich neben der am PC intuitiveren Steuerung die höhere Endnote ausmacht.

  1. Ich hätte nie gedacht, dass mich das Spiel fesseln kann. Aber nachdem ich im Schnelldurchlauf 100 Stunden in den Vorgänger reingesteckt habe, glaube ich, dass mich der Teil hier nicht mehr so schnell loslässt.
    Jetzt brauche ich nur noch mehr Zeit und weniger nicht beendete Spiele...

  2. Also ich hab nach Jahren, der letzte teil den ich davor getestet hatte liegt laaange zurück, mal wieder reingeschaut.
    Ist immer noch das gleiche Dröge Spiel wie damals!
    Klar es ist ne Simulation, trotzdem ist es nicht wirklich Spaßig mit dem Mähdrescher 5 Minuten durch ne tote Welt zu Tuckern und dann 5 Minuten zu Dreschen nur um dann vom Hof den Schlepper nebst Hänger zu hohlen, den Raps auf diesen zu Verladen und dann 8 Minuten vom oberen Ende der Karte zum unteren zu tuckern. Und das dann drei mal bis das Feld abgeerntet und der Auftrag erledigt ist.
    Damals wie heute bin ich dabei fast eingeschlafen!
    Natürlich ist die Grafik deutlich besser als Früher, natürlich gibt es mehr Auswahl bei den Maschinen und ich kann mir meinen eigenen Landwirt oder eine Landwirtin erstellen.
    Aber es ist jetzt 2021 warum sehe ich in der Egoperspektive meinen Char nicht im Cockpit? Alle Hebel, Pedale und Lenkräder bewegt stattdessen ein Geist! Oder kann ich das Einstellen? Dann hab ich es nur Übersehen. Die Musik nervt nach 5 Minuten.
    Es ist einfach nicht mein Spiel, ich hätte gerne einen guten Mix zwischen Harvest Moon und dem LAWISI.

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