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Kirby’s Adventure Wii (Plattformer) – Kirby’s Adventure Wii

Innerhalb eines Jahres gleich drei Kirby-Spiele – in den HAL Laboratories hat‘s aber jemand ganz arg auf ein Fleiß-Bienchen abgesehen. Wobei man sich kaum beschweren kann, denn sowohl  »Kirby und das magische Garn« als auch »Kirby: Mass Attack« waren tolle Spiele. Und was ist Kirbys neuem Wii-Abenteuer?

© HAL Laboratory / Nintendo

Kirby-Kumpanen unter sich

[GUI_PLAYER(ID=82322,width=400,text=Bunt, fröhlich und bis zu vier Mann hoch spielbar – Kirby macht Spaß. Dabei verlässt es sich aber zu sehr auf seine simplen Wurzeln.,align=right)]Die Katastrophe im Traumland ist so gigantisch, dass Kirby sogar sein köstliches Stück Torte fallen lässt: Ein Dimensionsriss öffnet sich, heraus schwebt ein außerirdisches Schiff, das rauchend und explodierend gen Boden sinkt, während sich seine abgesprengten Einzelteile in alle Himmelsrichtungen verteilen. Kein Wunder, dass der Alien-Käptn Magolor alles andere als glücklich ist – aber die Freude ist umso größer, als Kirby und seine drei Freunde ihm Hilfe bei der Suche nach den Bruchstücken anbieten.

Womit wir auch gleich bei der Besonderheit von Kirby’s Adventure Wii (KAW) wären: Man kann es zu viert spielen. Zwar nur lokal und nicht online, aber weitere Kirby-Fans können sich einfach eine Wiimote schnappen, die Plus-Taste drücken und schon sind sie live dabei – der Ausstieg ist genauso einfach. Die alte Formel, nach der der Spielspaß mit steigender Teilnehmerzahl exponentiell zunimmt, gilt hier ebenfalls – auch wenn das Vergnügen sehr oberflächlich ist: Das Spiel ändert sich nicht, wenn mehr Leute mitmachen, es gibt keine speziellen Team-Extras oder -Aktionen – man spielt halt nicht mehr allein, das ist alles. Zwar gibt es ein paar dedizierte Mehrspieler-Minigames wie Ninjastern-Schmeißen, aber über die sollte man wirklich nicht allzu viele Worte verlieren. Der erste Spieler ist immer als Kirby unterwegs, die anderen drei können sich ebenfalls für den dann anders gefärbten Flummi entscheiden – oder als König Nickerchen, Metal Knight und Waddle Dee unterwegs sein. Jede Figur hat andere Angriffe, aber sie spielen sich alle im Großen und Ganzen gleich.

Huiiiiiiii, Drachenflamme!

Die Bosskämpfe am Ende jeder Welt sind, wie der Rest des Spiels, ein Klacks. Ganz besonders, wenn man zu viert unterwegs ist.
Die Bosskämpfe am Ende jeder Welt sind, wie der Rest des Spiels, ein Klacks. Ganz besonders, wenn man zu viert unterwegs ist. © 4P/Screenshot

Spielerisch geht’s in KAW zurück zu Kirbys simplen 2D-Wurzeln: Alles ist kunterbunt, fröhlich und niedlich animiert, der rosa Held kann laufen, springen, rennen und schweben – sowie Gegner einsaugen. Drückt man nach einem Feindes-Snack auf dem Digipad nach unten (die Wiimote wird zum Spielen quer gehalten), nimmt Kirby immer wieder mal die Spezialkräfte des gerade verdauten Widersachers an. So verwandelt er sich in einen bezipfelmützten Schwertschwinger, kann Feuer spucken, trägt ein Igelkostüm (nicht blau), kann Elektroschocks verteilen, die Peitsche wie Dr. Jones schwingen (er trägt dabei auch einen ähnlichen Hut), Wasser speien oder sich kurz in einen Tornado verwandeln – es gibt sogar fröhlichen Blödsinn wie die Sonderfunktion »Schlaf«, die einfach nur bewirkt, dass Kirby grunzend einnickt.

Die Spezialfähigkeiten halten nicht ewig, sondern nutzen sich schnell ab. Wird man außerdem von einem Feind getroffen, verliert man die neuen Fähigkeiten – allerdings schweben sie dann noch eine Zeit lang durch die Gegend und können schnell wieder eingesaugt werden. Darüber hinaus gibt es auch noch titanisch verstärkte Varianten der Kräfte: Wie das Schwert, mit dem man den halben Level zersäbeln kann oder die Drachenflamme, die mächtig gewaltige Feuerstrahlen über den Bildschirm fetzt. Die werden allerdings nur an speziellen Stellen angeboten, an denen die Levels auch speziell an sie angepasst werden.

Megasauger in Megasaugaktion

Je nach runtergekautem Gegner erlangt Kirby viele unterschiedliche Spezialfähigkeiten.
Je nach runtergekautem Gegner erlangt Kirby viele unterschiedliche Spezialfähigkeiten. © 4P/Screenshot

Das Spiel präsentiert sich simpel: Laufen, springen, herumsaugen. Es gibt sogar eine Megasaug-Funktion, wenn man zusätzlich die Fernbedienung schüttelt – so kriegt man auch größere Gesteinsbrocken aus dem Weg. Das Ganze ist Kirby-typisch zwar sehr niedlich (wenn auch lange nicht so abgefahren und ideenreich die beim magischen Garn), aber auch sehr, sehr leicht. Die einzige echte Herausforderung ist die Suche nach den drei bis fünf in jedem Level versteckten Zauber-Zahnrädern, mit denen man Bonuskram wie die MP-Minigames, Spezialpower- oder Herausforderungs-Level freischaltet. Außerdem gibt es spezielle Dunkelheits-Levels, in denen man gegen die Zeit ankämpft – und natürlich die Bossgegner. Da sind nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Whispy Woods dabei, auch reihen sich diese Begegnungen in den Kanon der Leichtigkeit ein – mit denen sollte wirklich kaum ein Spieler ein Problem haben.

Neben der Farbenfreude der Kulisse sowie den niedlichen Animationen aller Anwesenden fällt vor allem eines immer wieder auf: Ruckeln. Obwohl das Gezeigte simpel ist, spürt man immer wieder, wie die Grafik kurzzeitig langsamer wird. Das stört zwar nicht, fühlt sich aber gerade in so einem Spiel sehr merkwürdig an.