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King’s Field 4 (Rollenspiel) – King’s Field 4

Ihr seid von Natur aus eher träge, Eure Augen reagieren empfindlich auf Tageslicht, Ihr meidet jede Art von Nervenkitzel und sprecht unverständliches Kauderwelsch? Dann könnte King`s Field 4 genau das Richtige für Euch sein, denn From Softwares Hack&Slay-Rollenspiel ist weder hektisch, grell, spannend noch Pulitzerpreisverdächtig. Ob sich der Titel wirklich nur an lichtscheue Lethargiker mit Sprachfehler richtet oder auch normale RPG-Fans Spaß damit haben können, erfahrt Ihr in unserem vorsorglich abgedunkelten Testlabor.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Schleichende Gleichgültigkeit

Witzlos ist im Übrigen auch das Aufspüren von unsichtbaren Geheimtüren, die nur durch ständiges Wand-Betatschen entdeckt werden können, weil sie sich optisch durch nichts hervorheben. Ansonsten müsst Ihr Euch damit zufrieden geben, Fässer zu zertrümmern, um zusätzliche Items zu finden, Bretterverhaue einzureißen und Spinnweben abzufackeln, um tiefer in die über 40 Spielabschnitte vorzudringen oder simple Aufgaben erledigen, um Euch Gegenleistungen von den teilnahmslosen NPCs zu sichern.

Überhaupt herrscht im ganzen Königreich eine depressive Stimmung. Ständig ist es dunkel, niemand zeigt irgendwelche Emotionen und auch Euch ist es irgendwann gleichgültig, ob der König verreckt, sein Reich den Bach runter geht oder Ihr Eure Mission erfüllt. Das träge Gameplay, der schleppende Spielverlauf und die trotz nahezu uneingeschränkter Konfigurierbarkeit gewöhnungsbedürftige Steuerung tun ihr übriges, um auf die Stimmung zu drücken – und das mit Erfolg.__NEWCOL__So scheint es kaum noch ein Rolle zu spielen, dass Ihr nie wisst, welchen Schaden Ihr Eurem Gegner mit welchem Angriff zufügt oder dass hinterlassenes Gold mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen ist und Ihr nach einem Kampf knöpfchendrückend umherlauft, um jeder Münze habselig zu werden, denn der Mangel an Geld ist fast so groß wie der an Spielspaß.

Peinlich, peinlich

Auch technisch wirkt King`s Field 4 in jeder Hinsicht abschreckend: Die suggerierte Framerate beträgt vielleicht zwei Bilder pro Sekunde, die Animationen sind bescheiden, die Texturen verwaschen und die Effekte primitiv. Zwar ist das Spielgeschehen fast völlig PAL-Balken- und flimmerfrei, aber bei Texten und Menüs schrumpft der Bildausschnitt deutlich zusammen und es flimmert teils so sehr, dass die Augen tränen. Doch auch die Ohren würden angesichts der vorsintflutlichen Soundkulisse am liebsten weinen. Noch peinlicher ist nur die deutsche Lokalisierung, die das Spiel zweifelsohne zu einem der am schlechtesten übersetzten und vertonten Titel überhaupt macht. Zwar lässt sich die Sprache zu Beginn auch auf Englisch einstellen, aber qualitativ lässt auch diese Version sehr zu wünschen übrig.

  1. Bis auf "wie in Zeitlupe" und "keine Geschicklichkeit notwendig" könnte der Test auch 1:1 für Dark Souls 1 gelten. :D Sehr interessant, dass Vieles, was hier kritisiert wurde, später bei DS1 als "außergewöhnlich" etc. von Jörg beurteilt wurde und zu Platin führe. Hidetaka Miyazaki scheint da wirklich Magic auf King's Field V angewandt zu haben.

  2. Die Grafik ist noch das geringste Problem der alten King's Field Spiele, Steuerung und Kampfsystem gehen heutzutage auf keine Kuhhaut mehr.
    Ein Wiederaufleben dieses Franchises würde ich indes jedoch begrüßen.

  3. Ich glaub das könnte ich nicht mehr spielen. Zahn der Zeit...
    Erst letztens mal wieder in DeS reingeschaut. Das war schon schwierig, wenn man direkt von DS3 bzw. Bloodborne kam. Und ich bin wahrlich keine Grafikhure.

  4. Jop, zumal Demon Souls ja aus der Asche von Kings Field 5 entsanden ist. Hidetaka Miyazaki stieß zu dem Projekt da sie nicht zufrieden mit dem erarbeiteten war. So wurde vieles über den Haufen geworfen, aber bestimmt gibt es in Demon Souls einige Elemente die für noch für Kings Field 5 gedacht waren.
    Ich habe es im Gefühl das ein neues Projekt von From Software, das wieder Aufleben der Marke sein wird.
    Ich bin bereit.

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