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Killer Instinct (Prügeln & Kämpfen) – Killer Instinct

In den Neunzigern stand Killer Instinct von Rare für mächtige Grafik, lange Kombos und makabren Humor. Zum Start der Xbox One will Double Helix das martialische Arcade-Geprügel auferstehen lassen. Bislang herrscht in den Menüs des Free-to-play-Titels noch gähnende Leere – rocken die blitzschnellen Kämpfe trotzdem?

© Double Helix / Iron Galaxy / Microsoft

Blitzschneller Schlagabtausch

 

Einige Effekte können sich zwar sehen lassen, doch starke Clipping-Fehler und unsaubere Pixelkanten erinnern nicht gerade an eine Konsole der neuen Generation.
Einige Effekte können sich zwar sehen lassen, doch starke Clipping-Fehler und unsaubere Pixelkanten erinnern nicht gerade an eine Konsole der neuen Generation. © 4P/Screenshot

Da die Ketten mit einfachen Schlägen, Tritten und Spezialattacken ausgeführt werden, landen auch Einsteiger manchmal durch Knopfhämmern ein langes Prügel-Stakkato oder einen Combo-Breaker. Wer im Survival-Modus oder online länger überleben will, muss sich aber mit dem Regelwerk auseinander setzen. Das bietet trotz der einsteigerfreundlichen Special-Moves Unmengen von Möglichkeiten, auf fast jede Situation angemessen zu reagieren. Ein entsprechend kräftiger Schlag (es gibt leicht, mittel oder stark) durchbricht z.B. mit gutem Timing eine passende Kette.

 

Auch eine Kombo lässt sich natürlich professioneller aufbauen: Sie setzt sich aus einer Eröffnung, einem Mittelteil und einem Abschluss zusammen – das kann jeweils z.B. ein Tritt aus der Luft oder ein Special-Move sein. Um noch mehr Schläge auf sein Opfer einprasseln zu lassen, stopft man außerdem noch jede Menge einfache Schläge (Autos genannt) dazwischen. Andere Techniken wie Griffe, Deckung in der richtigen Höhe und die mit einer eigenen Energieleiste nutzbaren Shadow-Moves sollte man natürlich ebenfalls beherrschen. Die hohe Spielgeschwindigkeit ist Fluch und Segen zugleich: Es bedarf natürlich viel Übung, bis man seine Reaktionen so reflexartig wie benötigt abrufen kann.  Zu Beginn ist man also mitunter dann erfolgreicher, wenn man sich erst einmal auf die Grundlagen konzentriert, statt sich zu überfordern.

Zurück in die Schule

 

Vorsicht, heiß und fettig!
Vorsicht, heiß und fettig! © 4P/Screenshot

Beim Verinnerlichen helfen die ausführlichen Lehrstunden im Dojo: Dort werden alle Angriffe und Wechselwirkungen en Detail erklärt und lassen sich dann ausprobieren. Oder man testet im Übungsmodus ein paar Techniken aus den Move-Listen – jeder Kämpfer besitzt schließlich auch unterschiedliche Kombo-Eröffnungen usw. Das Design der Charaktere präsentiert sich durchwachsen: Die dunkelhaarige Orchid z.B. besitzt eine ganz eigene Ausstrahlung, Sabrewolfs übertriebene Bewegungen dagegen sehen durch die herumwedelnden Haarfetzen eher lächerlich aus.

 

Trotzdem spiele ich gerne mit ihm, weil er sich durch die Beiß- und Klauen-Attacken angenehm abhebt und die Special-Moves sich intuitiver auslösen lassen als z.B. bei Jago mit all seinen Stick-Drehungen. Schade, dass es kaum übertriebenen Humor oder explizite Gewaltdarstellung gibt, denn genau das hätte der überdrehten Action gut gestanden. Bis auf die seltsam schnell trocknenden Blutspritzer gibt es wenig Brutales zu sehen. Die größte Schwäche des Spiels ist der geradezu winzige Umfang: Abseits vom Survival-Modus und Online-Matches gibt es kaum etwas zu tun. Wer möchte, kann sich lediglich an allerlei Zusatz-Herausforderungen versuchen oder Hintergründe, Kostüme und anderen Deko-Kleinkram freispielen. Auch einige Online-Bestenlisten sind enthalten.