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Kane & Lynch 2: Dog Days (Action-Adventure) – Kane & Lynch 2: Dog Days

Da sind sie also wieder, zwei der größten Chaoten der jüngeren Videospielgeschichte: War ihr erster gemeinsamer Auftritt aus dem Jahr 2007 hauptsächlich von gegenseitigem Misstrauen geprägt, ziehen Kane und Lynch dieses Mal gleich zu Beginn an einem Strang, um bei einem lukrativen Deal ordentlich abzusahnen. Dass dabei nicht alles nach Plan läuft, versteht sich von selbst…

© IO Interactive / Eidos

PC liegt vorne

Während die Lust an der Kampagne im Alleingang schnell nachlässt, bleibt die Motivation beim kooperativen Ballern deutlich höher, um die beiden Gauner doch nach ans Ziel zu bringen. Dabei kann man sowohl lokal am Splitscreen als auch online gemeinsam losziehen – 360- und PC-Besitzer

Die Gegner verhalten sich oft dumm und laufen den Kugeln teilweise direkt entgegen.

bekommen außerdem einen LAN-Modus geboten, der bei der PS3-Version seltsamerweise fehlt. Zudem muss die Sony-Fassung mit etwas schwächeren Texturen auskommen und zwingend installiert werden. Das mitunter starke Tearing haben jedoch alle Plattformen gemeinsam – einzig am PC kann man optional die vertikale Synchronisation erzwingen und den unschönen Effekt damit verhindern. Auch das Kantenflimmern lässt sich hier dank Anti-Aliasing deutlich verringern, so dass die PC-Version den Konsolen-Pendants technisch eine Stufe überlegen ist. Allerdings stören auf allen Systemen die mitunter lächerlichen Posen, in denen ausgeschaltete Gegner mit seltsamen Verrenkungen auf dem Boden liegen bleiben. Hinzu kommen vereinzelte Fehler bei der Kollisionsabfrage, bei denen Teile von Figuren durch Wände und Hindernisse hindurch auftauchen.

Gute Sprecher

Zumindest wurden die deutschen Synchronstimmen gut gewählt, aber leider zu amateurhaft abgemischt. So sprechen manche Charaktere viel zu leise, was in Dialogen oft zu starken Lautstärkeschwankungen oder sogar Verständnisproblemen führt – teilweise habe ich bei kein Wort von dem verstanden, was da gesagt wurde. Die englische Tonspur hinterlässt da insgesamt einen wesentlich besseren Eindruck und befindet sich bei allen Versionen ebenfalls auf der Disk. Trotzdem gibt es auch hier ab und zu Probleme bei der Lautstärken-Abmischung.



Power-Duo

Viele Abschnitte sind bereits für das kooperative Vorgehen ausgelegt, so dass man sich meist gut aufteilen und Gegner flankieren kann. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden Protagonisten kaum gefordert: Zwar müssen sie gemeinsam an künstlichen Level-Begrenzungen wie Toren aufeinander warten, aber eine aktive Hilfe ist nur dann nötig, wenn einer der beiden verletzt am Boden liegt und auf die schnelle Wiederbelebung seines Mitspielers hofft. Ansonsten kann man sich wie im Solo-Spiel alternativ auch noch selbst helfen: Zwar gibt es ein regeneratives Heilsystem, doch wer bei zu schweren Treffern zu Boden geht, bekommt noch eine zweite Chance und darf in Sicherheit kriechen, um sich dort zu erholen. Um seine KI-Begleiter braucht man sich umgekehrt keine Sorgen zu machen: Sowohl Kane als auch andere Mitstreiter sind abgesehen von geskripteten Szenen unsterblich, während man selbst immer die Augen offen halten sollte, wo man Schutz finden kann. Das Deckungssystem, das hier im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr kontextsensitiv sondern auf Knopfdruck funktioniert, hat jedoch seine Macken: Obwohl Lynch dicht an die Wand oder ein anderen Objekt gepresst wird, steckt er vor allem am Rand oft noch übermäßig viele Treffer ein, obwohl er sich eigentlich in Sicherheit befinden müsste. Tatsächlich ist es oft besser, sich aus der Deckungshaltung zu lösen und sich stattdessen lieber manuell und frei hinter Objekten zu platzieren.