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Jagen 2011 (Shooter) – Jagen 2011

Auch im neuen Jahr wollen wir die Augen vor den Verkaufsschlagern von Rondomedia, Astragon & Co. nicht verschließen. Nachdem „Jagen 2010“ zu den Top-Sellern der Mönchengladbacher im vergangenen Jahr zählte, müssen wir den Nachfolger natürlich ins Visier nehmen.

© Valuesoft / Rondomedia

Tower Defense

Welches Schießeisen hätten’s denn gerne?

Besonders sinnfrei sind die Einsätze in denen ich doch tatsächlich auf meinem Hochsitz „Wellen“ von angreifenden Wölfen und Bären  widerstehen muss, die wie von der Tarantel gebissen nichts Besseres zu tun haben, wie die Lemminge in das Mündungsfeuer meiner Schießeisen zu galoppieren. Lasse ich sie zu lange an meinem Hochsitz „kratzen“ fällt der um….ne is klar!  Die Mission gilt dann als gescheitert. Geht’s noch idiotischer? Es spielt übrigens keine Geige, ob ich mit Pfeil und Bogen, mit Standardmunition oder mit Schrot ballere. Wie jeder weiß, eignet sich Letzteres nicht für Distanzschüsse…bei  Valuesoft hat man davon anscheinend noch nichts gehört und so erledige ich per Pumpgun Damwild in etwa 300-400 Meter Entfernung – was für ein Schwachsinn!

Büchse ins Korn werfen…

Die Bulletcam: Schlecht kopiert und irgendwie…geschmacklos.

Wie immer bei Billigproduktionen dieser Art,  wäre auch hier so viel mehr möglich gewesen. Zugegebenermaßen trägt dieses Spiel den Begriff „Simulation“ nicht im Titel. Dennoch darf ich wohl erwarten, dass der Einsatz eines Schrotgewehres auf 400 Meter keine Wirkung erzielt, zumindest keine tödliche. Warum darf ich mich nicht  anschleichen? So wie bei jedem 08/15 Shooter in die Hocke gehen oder auch flach hinlegen? Warum sind hier alle Tiere  taub und blind? Wie sonst erklärt es sich, dass Hirsch A ungerührt stehen bleibt, während Hirsch B unter lautem Krachen meiner Büchse zu Boden geht. Und was soll diese unsägliche „Bullet-Cam“ gefolgt von einem markigen „Ni-ice Shot!“ aus dem Off? Ersteres ist  billig kopiert und Letzteres:  Wer spricht denn da? Ich bin doch ständig alleine unterwegs. Weder gibt es einen Mehrspieler-Teil, noch KI gesteuerte Jagdkameraden. Also hört mein Alter Ego schon Stimmen? Spricht er gar mit sich selbst in der endlosen Ödnis der Steppe Nebraskas? Man weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Dieses Spiel ist selbst die vermeintlich günstigen 15 Euro nicht wert, investiert diese lieber in die DVD eines Kino-Klassikers wie „The Deer Hunter“ („Die durch die Hölle gehen“), da ist es weitaus besser angelegt.