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Jack Keane (Adventure) – Jack Keane

Wüsste Queen Victoria, wer da in ihrem Namen durch den Indischen Ozean pflügt, sie hätte ihn ganz sicher längst suspendiert. Jack Keane heißt der „top sekrete“ Knabe, der sich im gleichnamigen Comic-Adventure der Ankh-Macher auf die Suche nach dem Geheimnis des englischen Tees macht. Freilich nicht ganz uneigennützig, wie unser Test verrät.

© Deck 13 / 10tacle Studios, CDV

Zu viel erwartet?

Ankh hat uns seinerzeit überrascht, da es aus dem Nichts kam und gleich 

verschiedene Preise abräumte. Niemand hatte erwartet, dass ein hiesiger Entwickler ein solches Adventure kreieren würde. Es war

Überall hört man, wie toll Jack Keane sein soll. Stimmt das auch wirklich?

pfiffig, bissig und urkomisch. Die gewisse Leichtigkeit hätte man eher von einem angelsächsischen Studio erwartet, die einstmals Perlen wie Monkey Island entwarfen. Nun hält allerdings nur noch Telltale die Fahne hoch, da andere Firmen wie etwa LucasArts schon längst die Abenteurersegel gestrichen haben.

Jack Keane, das Anfang August 2007 bei 10tacle erscheint, hat diesen Vorteil des Erstlings natürlich nicht mehr. Ganz im Gegenteil erwarten wir nun sogar ganz automatisch, dass es den altägyptischen Rätselspaß noch übertrifft. Diesen überzogenen Erwartungen kann der Titel letztlich gar nicht gerecht werden. Er macht einiges besser als sein Quasi-Vorgänger, insbesondere was das Rätseltechnische betrifft, aber es fehlt ihm an der nötigen Spritzigkeit. Aber der Reihe nach…

Was zu knobeln

Die Rätsel von Ankh <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7065′)“>

waren meist lächerlich. Ihr nahmt einfach die Hand voll Gegenstände, die eine bestimmte Situation bot, und irgendeiner passte dann schon. Wer nicht völlig gehirnamputiert war, hatte die Lösung meist schnell raus. Das war einfach zu wenig insbesondere für Profiknobler, die den bockschweren Rätseln von Monkey Island hinterher trauern. Muss ein heutiges Comic-Adventure viel zu einfache Rätsel haben, um die Spieler nicht zu frustrieren? Runaway 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4474′)“>
hat eindeutig gezeigt, dass auch das andere Extrem möglich ist.

Jack Keane ist in Sachen Rätseldesign besser, da es auch echte Kopfnüsse bietet. Die Puzzle sind aber nie unlösbar, übertrieben oder gar nervig wie zuletzt etwa beim zweiten Trip von Brian und Gina. Außerdem steigern sie sich vom einfachen Beginn, wo es mit einem Spruch getan ist, der dazu führt, dass ihr den Frack voll bekommt, zum weiteren Verlauf, wo dann schon genau überlegen müsst, wie ihr den einzigen Stern im Hotel nun in eure dreckigen Finger bekommt. Und dass obwohl sich in Sachen Inventarumfang im Vergleich zu Ankh fast nix getan hat. Zudem ist Jack Keane länger als Ankh, so dass es auch in der Summe mehr zu tun gibt.

Darf’s etwas mehr sein?

Wesentlich innovativer ist da, dass es öfters mal mehrere Lösungsweg für ein Rätsel gibt. Das macht den Weg bis zur Rettung des Empire nicht ganz so linear vorgezeichnet, wie das bei anderen Adventures der Fall ist. 

Wer die Teeschachteln einsammelt, bekommt Bonuspunkte gutgeschrieben. Mit der Lösung hat das nix zu tun.

Allerdings wären noch weit mehr Lösungswege wünschenswert, so dass diese Option nicht nur all Schaltjahr vorkommt. Wenn ihr die an Laurel und Hardy erinnernden britischen Wachen bestechen müsst, gibt es drei Wege – ihr braucht jedoch nur zwei, um per Elefantentaxi zum Flugplatz durchgelassen zu werden.

Damit nicht genug, gibt es sogar noch Aufgaben, die gleich gar nichts mit der großen Lösung zu tun haben. Sie sind bloße Gags und schalten kleine Bonuslevels frei wie das Museum, in dem ihr umherlaufen könnt. Wer etwa alle weißen Seesterne am Inselstrand einsammelt, bekommt dafür Punkte, die dann wiederum Bonusmaterial ergeben. Sonderlich spannend ist das oft nicht, obwohl es sich lohnt, die Aufgaben zu machen, da das zusätzliche Material recht witzig ist. Außerdem sind diese Aufgäbchen oft quasi im Vorbeigehen zu lösen.