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Ikaruga (Shooter) – Ikaruga

Wie aus dem Nichts tauchte als eines der letzten Dreamcast-Spiele der von Treasure entwickelte Vertikal-Shooter Ikaruga auf und eroberte Japan im Sturm – mit dem Ergebnis, dass der Erfolg auf einer weiter verbreiteten Konsole, dem GameCube, weltweit wiederholt werden sollte. Doch kann das Spielprinzip trotz 3D-Varianten wie Panzer Dragoon Orta faszinieren? Finden Arcade-Fans mit dem GameCube ihre Erfüllung?

© Treasure / Atari / Microsoft / Treasure

Im Laufe des Spieles werden zwar noch zusätzliche Gimmicks und Modi frei gegeben, doch die Langlebigkeit wird dadurch nicht wesentlich gesteigert. Schade eigentlich, denn so gestaltet sich Ikaruga als viel zu kurzes Vergnügen, das allerdings auch zu zweit spielbar ist, wodurch vor allem die harten Bosskämpfe wesentlich leichter zu bewältigen sind.

So weit es für ein derart einfaches Spielprinzip möglich ist, könnt Ihr in den Optionen weitreichende Änderungen vornehmen, so dass sowohl Laien als auch Profis immens gefordert werden. Doch unter dem Strich lohnt sich Ikaruga nur für absolute Fans, da Gelegenheitsspieler sich vom Spielumfang und Schwierigkeitsgrad eher abgestoßen fühlen dürften.

Feuerwerk

Zusätzlich zum unkomplizierten und fordernden Spielprinzip dürfte die Grafik mit dafür sorgen, dass echte Fans sicherlich nicht die Finger von Ikaruga lassen können. Das Scrolling ist sauber und in späteren Abschnitten ist der Bildschirm voll mit Schüssen und Gegnern, ohne die Spielgeschwindigkeit zu beeinflussen. Und so simpel das Leveldesign gestrickt ist, finden sich immer wieder kleine Überraschungen, die neue Taktiken erfordern. Das Design der Gegner ist ebenfalls ansprechend und wirkt wie die gesamte Grafik durchdacht und stylisch. Allerdings fragt man sich nach dem Abschuss der Levelbosse doch, wieso man die offensichtlich beabsichtige Zeitlupen-Explosion nicht etwas sensibler hätte gestalten können. Denn urplötzlich fängt die Engine an zu stottern. Wie gesagt: der Zeitlupeneffekt ist (wahrscheinlich) beabsichtigt, in der Ausführung allerdings misslungen.

Als zusätzliche Option könnt Ihr den Bildschirm vertikal in drei Größen verändern, wobei selbst der größte Ausschnitt noch mit starken Balken rechts und links belegt wird. Allerdings wird dadurch das Spielhallen-Gefühl stimmungsvoll nachempfunden. Wer die Möglichkeit hat, seinen Fernseher auf die Seite zu kippen, was allerdings im heimischen Wohnzimmer ziemlich dämlich aussieht, kann das Spiel sogar im Vollbild spielen. Da allerdings viele Geräte Lautsprecher an der Seite haben, wird dadurch natürlich der Sound beeinträchtigt, so dass ein Anschluss des GameCube an die HiFi-Anlage ratsam wäre.

Arcade-Feeling

Egal ob Schüsse, Explosionen oder die unauffällig im Hintergrund tönende Musik: Die gesamte akustische Untermalung ist gut und wird zu einem passenden Soundteppich verwoben, der die fordernde Arcade-Action adäquat untermalt. Kleines Highlight für mich ist jedoch die Roboterstimme, die hin und wieder ertönt und für genau die richtigen Kontrapunkte sorgt.