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Hunter – The Reckoning (Action-Adventure) – Hunter – The Reckoning

Man nehme Resident Evil, ersetze überschüssige Story- und Rätselsegmente durch zusätzliche Action- und rudimentäre Rollenspielelemente, mische eine Portion Gauntlet-Gameplay dazu, verfeinere den Mix mit etwas Hokuspokus und etlichen Litern Zombieblut und serviere es dann als Schlachtplatte für bis zu vier Personen: Fertig ist Hunter – The Reckoning. Ob der Untotenschmaus mundet und wie strapazierfähig Euer Magen dabei sein muss, erfahrt Ihr in unserem mehrgängigen Testmenü.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Alles unter Kontrolle

Bei der Steuerung haben die Entwickler von Digital Mayhem auf eine komplexe, aber äußerst effektive Konfiguration des Xbox-Controllers gesetzt, die man schon bald nicht mehr missen will. Denn während Ihr mit dem linken Stick die Laufrichtung Eures Protagonisten bestimmt, könnt Ihr mit dem rechten Eure Waffe ausrichten, was sowohl komfortables Strafen als auch gleichzeitiges Feuern und Rückwärtslaufen erlaubt, während eine automatische Zielhilfe für eine hohe Trefferquote sorgt. Mit den Schultertasten werden Sprünge bzw. aktive Waffen eingesetzt sowie je nach Bewegung und Druckfolge einfache Schlagkombinationen, Sprungattacken, Rundumschläge und Hechtrollen ausgeführt.

Mit den übrigen Knöpfen blättert Ihr währenddessen durch Euer Waffen- und Zauberarsenal, provoziert Angreifer, die sich gerade an einem Mitspieler vergehen, führt situationsabhängige Aktionen wie Schalter betätigen, Türen öffnen oder Hinweise lesen aus und ladet Eure Bleispritzen nach. Sechs vorgegebene Konfigurationen befriedigen fast alle Bedürfnissen nur beim Nachladen der Waffen hätte man sich die Möglichkeit eines schnellen Klicks auf den linken Ministick gewünscht, um während dem Zielen nicht umgreifen zu müssen. Ansonsten gibt es an der durchdachten und schnell in Fleisch und Blut übergehenden Steuerung aber nichts auszusetzen.

__NEWCOL__Eine Frage der Einstellung

Kritik muss sich hingegen die nicht immer gelungene Kameraführung gefallen lassen, durch die man oft gezwungen wird, blind um sich zu ballern, wenn nicht zu sehende Gegner bereits munter das Feuer eröffnen oder die eigene Spielfigur hinter sichtversperrenden Objekten von plötzlich auftauchenden Widersachern attackiert wird. Zwar lässt sich die Ansicht manuell zoomen, aber mit ungünstigen Einstellungen und abrupten Schwenks muss man leider leben. Dabei sind Grafik und Präsentation ansonsten ohne Fehl und Tadel. Die Locations wurden übersichtlich und ansprechend designt und bieten zerstörbare Objekte die auch als explosive Massenvernichtungswaffen missbraucht werden können.

Auch Einschusslöcher zieren die detaillierten Multilayer-Texturen dauerhaft, während die hervorragend animierten Gegner erfolgreiche Treffer mit dem Verlust einzelner Körperteile und einem oft lebens- bzw. zauberkraftspendenden Exitus quittieren. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Zwischensequenzen in Spielgrafik zu bestaunen, die fließend ins Spielgeschehen übergehen und mit hochwertiger deutscher Sprachausgabe glänzen. Auch der düstere, interaktive Soundtrack kann sich hören lassen, obwohl musikalische Intermezzi eher Seltenheitswert haben. Durchwegs erstklassig sind hingegen die realistischen Sound- und atmosphärischen Ambient-FX, die Hunter zu bieten hat.