Veröffentlicht inTests

Hot Wheels Unleashed (Rennspiel) – Mit Vollgas durchs Kinderzimmer

Hot Wheels Unleashed ist ein kompetent aufgezogenes Rennspiel, das auf der Strecke durchaus überzeugt. Gleichzeitig gibt es ärgerliche Kinderkrankheiten und teure Zusatzinhalte schon zum Launch. Im Test ziehen wir deshalb ein ambivalentes Fazit.

© Milestone / Milestone

On- und offline, plus das Drumherum

 

Im Lackierungseditor baut man sich ansehnliche eigene Designs, es gibt reichlich Sticker, viele Ebenen und sogar verschiedene Materialen von matt bis glitzernd. Blendet man die Idiotie aus, dass selbst erstellte Lackierungen zuerst hoch- und dann heruntergeladen werden müssen, damit man sie nutzen kann, bin ich mit dem Feature zufrieden. Über den Streckenbau-Editor kann ich das nicht sagen: Milestone-typisch steuert sich das Tool reichlich umständlich und ist obendrein lausig erklärt. Schade, so verspüre ich wenig Lust, mich hineinzuknien und dem Editor die Werke zu entlocken, die der Trailer versprach. Zudem kann ich Kurse anderer Spieler nicht einfach für Einzelrennen nutzen, das geht nur im Time-Attack-Modus oder, zufällig serviert, in den Online-Rennen. Letztere laufen flüssig und machen durchaus Laune, außer „schnelles Match“ und „private Lobby“ wird aber nichts geboten, so werden euch weder Party-Runden mit Freunden noch kompetitives Fahren schmackhaft gemacht.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=91825,id=92650356)]
Streckeneditor an Bord: Prinzipiell mächtig, die Bedienung flutscht aber nicht so recht. © 4P/Screenshot

Mit über 60 Flitzern aus der gesamten Hot-Wheels-Geschichte (von futuristisch über lustig, von animalisch bis martialisch), die allesamt nicht übermäßig detailliert, aber doch cool gestaltet sind, ist das Auto-Angebot ordentlich. Wenn da nicht die teuren DLC-Inhalte wären, von denen das erste Paket zum Preis von 30 Euro schon zum Start verfügbar war. Ein unkluger Schachzug, der bei Fans verständlicherweise für Verstimmung sorgt. Natürlich war es angesichts der Lizenz naheliegend, weitere Fahrzeuge als DLC anzubieten – aber muss man das bereits am Launchtag machen? Immerhin stecken im Paket neue Boliden, Editorteile sowie weitere Inhalte, die (im Falle vom ersten DLC) auch mit ein paar Lizenz-Kooperationen (Batman, Street Fighter) erfreuen. 

Streitbar ist auch die Freischaltmechanik der Autos generell: Für Siege und Bestzeiten bekommt man Ingame-Credits, die in Zufallsboxen investiert werden – darin stecken dann neue Autos in verschiedenen Seltenheitssstufen; Dubletten können zwar verkauft oder zerlegt werden, trotzdem ist die Mechanik mindestens streitbar. Lediglich ein paar, täglich wechselnde Fahrzeuge können auch ohne Zufallsprinzip gekauft werden. Generell sind die Ingame-Preise recht hoch, so dass man schon immer einige Siege landen muss, um sich ein neues Vehikel leisten zu können. Zum Glück hat Milestone keine Option verbaut, die Ingame-Credits mit Echtgeld zu kaufen.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=91825,id=92650358)]
Coole Strecken? Ja, schon. Die leichteren Kurse sind teils recht bieder, im Spielverlauf fahrt ihr aber auch auf sehr netten Pisten. © 4P/Screenshot
Technisch sind die Versionen für PS5 und Xbox Series X am überzeugendsten, die Rennen laufen superflüssig, Details und Hintergründe sind stimmig; dafür gibt es außer der Gamma-Einstellung keine weiteren Grafikoptionen. Auf PC sind die zwar vorhanden, unterm Strich fand ich die Optik hier aber etwas schwächer als auf den beiden Next-Gen-Plattformen. Von Xbox One X und PS4 Pro habe ich ebenfalls keine Klagen gehört, die Switch-Version konnten wir nicht testen.