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Hi-Fi RUSH (Action-Adventure) – Ein echter Überraschungshit

Mit Hi-Fi Rush haben Tango Gameworks in der vergangenen Woche überraschend eine knallbunte Hommage an klassische Character-Action im Stil von Devil May Cry veröffentlicht. Die actionreichen Auseinandersetzungen werden mit Rhythmusspiel-Elementen verbunden – und stehen im harten Kontrast zum böse-blutigen Horror vom Studio-Aushängeschild The Evil Within steht. Das Ergebnis erinnert auf den ersten Blick an Jet Set Radio oder Sunset Overdrive und begeistert mit Charme, Charakter und guten Ideen. Weshalb sich Hi-Fi Rush direkt in unser Herz gegrooved hat, lest ihr im Test.

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Action mit knuffiger Robo-Katze

Auf seiner Flucht trifft Chai auf die schusskräftige Hackerin Peppermint und ihre knuffige Robo-Katze 808. Die heißt nicht nur wie die legendäre Drum-Machine Roland TR-808 sondern macht auch nur Geräusche des berühmtesten Drum-Computers aller Zeiten. Eine tolle Hommage – und ein wirklich unheimlich herziger Sidekick. Peppermint kann – genau wie weitere, im Spielverlauf dazukommende Verbündete – per Tastendruck im Kampf von mir hinzugerufen werden, um etwa die Schilde von Vandelay-Bots zu zerbröseln.

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Die kleine Robo-Katze 808 ist ein sehr herziger Sidekick. © 4P/Screenshot

Außerdem kann Peppermint mit ihren Knarren Schalter in der Umgebung aktivieren und mir so Zugang zu neuen Arealen ermöglichen. Außerdem ist sie die Upgrade-Beauftragte, die Chai im Versteck zwischen den Missionen mit neuen Kombos, Spezialattacken oder Buff-Implantaten versorgt. Letztere machen Attacken effizienter oder sorgen für mehr Lebensenergie aus Healthpacks.

Das Comic-Geschwister von Devil May Cry


Nicht nur der Kampf, auch der generelle Spielablauf von Hi-Fi Rush orientiert sich nachhaltig am Vorbild Devil May Cry. Grundlegend teilt sich die Action in die Erkundung von Leveln und Kampfarenen auf. Die Erkundung schließt dabei kleinere Platforming-Passagen, Mini-Rätsel und Quick-Time-Events im Rhythmusspiel-Stil mit ein, während die Kämpfe meist in mehreren Phasen in kleineren Arenen absolviert werden. Das funktioniert gewohnt gut und fordert im späteren Spielverlauf mit variantenreichen Feinden. Mal muss zunächst ein Schild von Peppermint ausgeschaltet, mal erst eine Reihe von Attacken pariert werden, bevor Chai Schaden an den Robo-Kollegen anrichten kann. Das ist cool – nicht zuletzt, weil gerade die Paraden unheimlich befriedigend sind.

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Sieht überladen aus, funktioniert hervorragend. Auch das HUD zeigt sich erfreulich stilsicher. © 4P/Screenshot

Schon die Standard-Abwehr im Kampf funktioniert dank der Beat-Bindung unheimlich zuverlässig – noch cooler wird es aber, wenn Chai eine Spezialattacke abwehrt und dann selbst mit einem Konter-Finisher zurückschlägt. Hierfür muss meist eine Attacken-Reihe abgewehrt werden, die mit einem Vorzähler den Groove und die Anzahl der Feind-Schläge ankündigt. Kann ich dann alle Angriffe parieren, teilt Chai im Gegenschlag heftig aus. Eine unheimlich gelungene Mechanik, die genau in der richtigen Dosis zur Anwendung kommt. Generell sind die Feindbegegnungen durch die Spielstruktur natürlich eher vorhersehbar und in gewissem Maße eingeschränkt, entfalten durch ihren Arena-Stil aber auch eine schweißtreibende Dynamik.

Genau wie im Vorbild kann Chai übrigens auch seine Lebens- und Energieleiste (die brauche ich für das Auslösen der explosiven Spezialattacken) mit mehrteiligen Sammel-Items aufwerten, zudem finden sich neben der Zahnrad-Währung sowie Gesundheits- und Energie-Items auch Upgrade-Bauteile in den Levels, die sich in Buff-Implantate umwandeln lassen.

Stilsicher ohne Ende


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Auch Nebenfiguren wie die Hackerin Peppermint werden charakterstark inszeniert. © 4P/Screenshot

Zum Schluss noch ein kurzes Wort zum großartigen Stil von Hi-Fi Rush, das mit einer wunderbaren Cel-Shading-Kulisse glänzt. Ich habe selten ein Spiel erlebt, in dem 2D-Comicsequenzen so nahtlos in die 3D-Spielgrafik übergegangen sind wie bei Hi-Fi Rush. Der Look der völlig überladenen Umgebung ist so stark, das Artdesign so herausragend konsequent und die Figuren so wunderbar charakterstark entworfen und animiert, dass ich gar nicht anders kann als dieses Spiel vom ersten Moment an ins Herz zu schließen.

Von den trotteligen Vandelay-Bots und der drahtigen Peppermint über die Super-Bösewichte des Konzern-Vorstandes bis hin zur unfassbar herzige Robo-Katze 808: Ich liebe den Look und die Attitüde dieses quietschbunten Abenteuers. So muss Cel-Shading aussehen!

Kommentare

8 Kommentare

  1. gEoNeO hat geschrieben: 31.01.2023 08:20 Der Hammer ist dieses Spiel. Hab anfangs etwas gezögert es zu spielen, mittlerweile bin ich beim Vorletzten Boss. Sehr abwechslungsreiche Levels, mit viel Plattformen. Leider auch nicht einfach, aber faire Checkpoints. Bis jetzt ein sehr starker Anfang für MS. Redfall im März usw. Langsam bewegt sich bei MS etwas, hoffe ich.
    Redfall kommt im Mai.

  2. Der Hammer ist dieses Spiel. Hab anfangs etwas gezögert es zu spielen, mittlerweile bin ich beim Vorletzten Boss. Sehr abwechslungsreiche Levels, mit viel Plattformen. Leider auch nicht einfach, aber faire Checkpoints. Bis jetzt ein sehr starker Anfang für MS. Redfall im März usw. Langsam bewegt sich bei MS etwas, hoffe ich.

  3. Allein der Vergleich mit Jet Set Radio reicht mir, um... na ja, um es mir im Gamepass auf meine Box zu laden. Tja, so richtige Superlative sind da jetzt nicht mehr drin, aber jsr war dermaßen cool damals, dass ich mir das eibfach geben muss.

  4. Als etwas älterer Zocker freue ich mich sehr, dass es noch außergewöhnliche Spielkonzepte gibt, die begeistern und auch entsprechend in Tests gewürdigt werden. Genau solche Spiele, die nicht nur den Einheitsbrei liefern, waren es immer, die besonderen Spaß gemacht haben - ja, das Hobby für mich ausgemacht haben - und meist in besonderer Erinnerung geblieben sind. Das Ding werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Gleichzeitig freue ich mich, dass es nach der Zeit auch für meine Box mal wieder etwas Exklusives gibt.

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