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Her Story (Adventure) – Ein Verhör mit sieben Siegeln

Dass große Publisher kaum noch Risiken eingehen und selbst kreative Projekte, die bei Fans sehr gut ankommen, lieber einstampfen als finalisieren, hat nicht erst Konami mit Silent Hills bewiesen. Aber was solls? Freunde von ungewöhnlichem oder experimentellen Spieldesign kommen heutzutage zumindest im kleineren Rahmen sehr gut auf ihre Kosten. Und siehe da: Im Krimi-Abenteuer „Her Story“ steckt sogar etwas von der Faszination eines Silent Hill. Mehr dazu im Test.

© Sam Barlow / Sam Barlow

Fazit

Freunde des kreativen Spieldesigns, der guten Geschichten und psychischen Untiefen: Her Story ist klasse! Je länger man in diesem Krimi-Adventure wühlt, desto weiter öffnet sich ein Fenster in ein privates Milieu. Das lässt nicht nur auf die sozialen sowie familiären Zustände im englischen Portsmouth der 90er Jahre blicken, sondern vor allem tief in die Seele einer Frau, die sehr überzeugend von Vivan Seifert gespielt wird. Und kaum glaubt man, die Frau durchschaut zu haben, sorgt der nächste der über zweihundert Videoclips mit einer Wendung für einen Widerspruch – freut euch auf erzählerische Überraschungen und eine bewegende Story. Nein, es gibt keine klassischen Spielmechaniken, weder Action noch Rätsel, denn man wühlt lediglich mit Suchbegriffen in einer Polizei-Datenbank. Aber in der Beschränkung auf das Wesentliche liegt hier die Kunst. Keine Bange, das ist kein l’art pour l’art: Es gibt eine Auflösung und dazu Momente, in denen Silent Hill seinen surrealen Schatten auf diese rationale Recherche wirft. Kann jetzt bitte jemand Sam Barlow sehr viel Geld geben, damit er nach diesem überzeugenden Storytelling-Experiment sein nächstes Abenteuer entwickeln kann? Danke.



Wertung

iPad
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Freunde des experimentellen Spieldesigns, der guten Geschichten und psychischen Untiefen: Her Story ist klasse!

PC
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Freunde des kreativen Spieldesigns, der guten Geschichten und psychischen Untiefen: Her Story ist klasse!