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Hektor (Action-Adventure) – Irrgarten der Psyche

Hektor ist ein weiterer Vertreter der Kombination aus Indie-Studio und Horroransatz: Entwickler Rubycone will einen Psycho-Trip realisieren, bei dem sich nicht nur der Geisteszustand der Hauptfigur, sondern auch die komplette Umgebung ständig verändert. Weht hier endlich wieder ein Hauch von Eternal Darkness durch die dunklen Gänge?

© Rubycone / Meridian4

Fazit

Wenn man in einem Horrorspiel mögliche Bedrohungen für Körper und Psyche mit der Lupe suchen muss, sich ein Feuerzeug als bessere Alternative zur Taschenlampe erweist und sich der angeschlagene Geisteszustand vor allem durch nervige Bildeffekte bemerkbar macht, dann haben die Entwickler etwas falsch gemacht. Hektor klingt mit seinem Konzept der zufälligen Aneinanderreihung von Passagen zwar interessant, doch sorgt die kleine Auswahl an Vorlagen schnell für Langeweile und Abnutzung. Macht der Einstieg noch neugierig und entfaltet auch dank des gelungenen Soundtracks eine beklemmende Atmosphäre, weicht das Gefühl einer allgegenwärtigen Bedrohung schnell der ernüchternden Erkenntnis, dass einem bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nie etwas passieren kann. Und so stapft man gähnend durch die immer gleichen Räume und Gänge, sammelt Zettel und lauscht den zufällig eingestreuten Soundeffekten, bis der vermeintliche Horror-Spuk nach gerade mal zwei Stunden schon wieder vorbei ist. Und auch wenn der Preis für unsere Bewertung keine Rolle spielt: Für diese Schlaftablette mit dem Umfang eines Kinofilms knapp 20 Euro zu verlangen, ist schon ein starkes Stück!  

Wertung

PC
PC

Wenig Horror, viel Langeweile: Hektor ist ein flacher und kurzer Abstecher durch eine zufällig zusammengewürfelte Welt, in der die mögliche Bedrohung zu schnell der Sicherheit weicht.