Obwohl die Stylus-Steuerung mehr Spaß macht, habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich die Knopfsteuerung ausgewählt habe – vor allem bei Songs, die häufig mit Auf-, Ab- oder Seitwärtswischen arbeiten. Denn ausgerechnet hier macht die Berührungserkennung ab und an Zicken. Mal wird man durch die vorherigen „Tipper“ in einen Bereich des Bildschirm geführt, aus dem heraus man kaum genug Platz hat, um die Streichbewegung akkurat durchzuführen – selbst auf einem XL-Gerät. Daran kann man sich zwar gewöhnen und darauf achten, seinen „Bewegungsradius“ auf dem Touch-Bildschirm so klein wie möglich zu halten. Es gab aber auch vereinzelte Momente, in denen die Aktion überhaupt nicht erkannt wurde. Schade ist auch, dass es für den Verlauf des Songs oder das Klangbild keinen Unterschied macht, ob man die Noten richtig trifft oder nicht.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=78947,id=92513869)] [GUI_STATICIMAGE(setid=78947,id=92513869)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92513869-vollbild.jpg)
Man steuert entweder klassisch per Tastendruck oder mit Stylus auf dem Touchscreen. © 4P/Screenshot
Spiel mit mir, Hatsune
Doch hier hört Project Mirai DX noch nicht auf. Ähnlich wie in Project f 2nd gibt es zahlreiche zusätzliche Aktivitäten. Die haben zwar nicht wie auf Konsole einen Einfluss auf den Freundschaftsstatus von Spieler und Vocaloid-Star, geben Fans aber viel Bonusmaterial. Neben einem Musikplayer, in dem man die Tracks abspielen kann, darf man die Domizile der virtuellen Sänger einrichten, die Stars neu einkleiden oder shoppen gehen. Im Theater gibt es die Möglichkeit, die Videos auch ohne Punktzahlenzwang zu betrachten.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=78947,id=92513866)] [GUI_STATICIMAGE(setid=78947,id=92513866)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92513866-vollbild.jpg)
Die beinahe 50 Songs werden in abwechslungsreichen Kulissen präsentiert. © 4P/Screenshot
Wer sich kreativ austoben möchte, kann eigene Musikvideos herstellen, in denen man als Regisseur vorgibt, wie sich Hatsune und ihre Freunde zu bewegen haben. Man darf die Vocaloids in Reversi und dem Klassiker Puyo Puyo zum Duell herausfordern. Und man hat sogar die Möglichkeit, per AR-Option die Puppen auf dem Schreibtisch, im Wohnzimmer oder sonstwo tanzen zu lassen. Die Erkennung der Karten funktioniert gut und reagiert auch auf größere Bewegungen ordentlich. Vorbildlich: Wer die digitale Version im eStore erstanden hat, findet auf der offiziellen Seite zum Spiel das komplette AR-Kartenset zum Ausdrucken.
Nur weil das ganze Spiel einfach(er) gemacht wurde, um auch sechsjährigen Kinder nicht zu überfordern, die einen 3DS zu Weihnachten geschenkt bekommen haben, wird das Spiel nicht automatisch besser.
Dass die Erkennung der Wischbewegungen manchmal ungenau ist, ist auch mein größter Kritikpunkt. Ansonsten ist dieses Spiel das beste Rhythmusspiel seit langem, meiner Meinung nach. Die beiden Project-Diva-Teile steckt es locker in die Tasche, vor allem weil hier die Songauswahl gelungener und der Schwierigkeitsgrad ausgewogener ist.
Aber der Grafikstil ist tatsächlich Geschmackssache, das stimmt^^ Ich stehe zum Glück auf niedlichen Japano-Kram, deswegen stört es mich nicht.