Der PS3-Auftritt von Hatsune Miku im letzten Winter hat starken Eindruck bei mir hinterlassen. Während ich mit J-Pop zwar normalerweise nur wenig anfangen kann, werde ich bei Rhythmus-Spielen schwach und ertrage dann sogar Melodien, die mich unter anderen Umständen aus dem Raum treiben würden. Doch bei Project Diva F 2nd war das Zusammenspiel aus visueller Umsetzung und fordernden Knopfdrückens im Takt enorm motivierend. Dementsprechend neugierig war ich, wie Sega und Crypton Future Media den Superstar auf dem 3DS interpretieren.
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Man muss das Artdesign nicht mögen, um Spaß mit Project Mirai zu haben – es hilft aber ungemein. © 4P/Screenshot
Inhalt vs. Aufmachung
Und dieses Design stört mich. Ich kann zwar eingeschränkt nachvollziehen, wieso man sich auf dem 3DS dafür entschieden hat. Ich kann auch die sauberen Animationen würdigen, mit denen die disproportionierten Figuren auf dem Bildschirm tanzen, singen und jauchzend frohlocken. Doch ich finde es schlichtweg zu kindisch. Zudem kollidiert es mit dem Hauch der Laszivität, der Hatsune in ihrer „normalen“
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Man kann zum Zeitvertreib auch eine Puyo-Pop-Variante spielen. © 4P/Screenshot
Doch ungeachtet dessen habe ich immer wieder den Weg zurück zu Project Mirai gefunden. Grund dafür ist natürlich die immer noch gute bis sehr gute Basis des Rhythmusspiels. Wie man es kennt, muss man im Takt der Musik die richtige Taste drücken (teils zusammen mit einer Stick- bzw. Digikreuz-Bewegung) oder mit dem Stylus das richtige Feld auf dem Berührungsbildschirm antippen bzw. eine Auf- oder Ab-Bewegung durchführen. Im Vergleich zum letzten Auftritt ist der Schwierigkeitsgrad aber generell moderater. Es gibt immer noch Songs, die einen mit ihren Tempo-Wechseln und generellen Anforderungen auf Trab halten – doch die Frustgrenze liegt deutlich niedriger als in Project Diva F 2nd. Da die Eingaben jetzt einer zweidimensionalen „Schlangenlinie“ bzw. Achterbahn folgen, anstatt wie z.B. auf der PS3 von allen möglichen Richtungen auf den Bildschirm zu fliegen, ist der Fokus zielgerichteter, die Konzentration wird besser gebündelt.
Nur weil das ganze Spiel einfach(er) gemacht wurde, um auch sechsjährigen Kinder nicht zu überfordern, die einen 3DS zu Weihnachten geschenkt bekommen haben, wird das Spiel nicht automatisch besser.
Dass die Erkennung der Wischbewegungen manchmal ungenau ist, ist auch mein größter Kritikpunkt. Ansonsten ist dieses Spiel das beste Rhythmusspiel seit langem, meiner Meinung nach. Die beiden Project-Diva-Teile steckt es locker in die Tasche, vor allem weil hier die Songauswahl gelungener und der Schwierigkeitsgrad ausgewogener ist.
Aber der Grafikstil ist tatsächlich Geschmackssache, das stimmt^^ Ich stehe zum Glück auf niedlichen Japano-Kram, deswegen stört es mich nicht.