600 Seiten in sechs Stunden
Eine der größten Schwächen jeder Buch- bzw. Filmumsetzung ist immer, dass die Story grundsätzlich verknappt werden muss. Das ist in manchen Fällen kein Problem; kaum einer dürfte angesichts der Vorlage den
[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=34203,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/e9/db/132048-bild.jpg)] Video: Das neue Harry Potter-Spiel bietet allerlei zu finden und zu erkunden – die Missionen sind aber sehr abwechslungsarm. |
Nach einem kurzen Prolog bei den Weasleys, in dem man sowohl das Besenfliegen als auch das Anheben von Objekten per Wingardium Leviosa lernt, tummelt sich Harry am Fuße der Zaubererschule. Auf dem Weg nach oben findet er Hogwarts-Wappen, von denen es 150 gibt, mehr oder weniger gut versteckt. Diese Dinger sind es auch, die die Spielzeit strecken können, wenn man es will. Allerdings haben Pfadfinder nicht viel davon, denn das Suchen der Wappen schaltet gerade mal neue Figuren für die Duellierclubs bzw. allerlei Achievements / Trophäen frei. Apropos Duelle: Man kann einem zweiten Zauberer lokal die Sprüche vor den Latz knallen, mehr Multiplayerspaß gibt es nicht.
Endlose Mischerei
War Hogwarts im letzten Spiel eine ziemlich umfangreiche Kiste, ist der Bereich, den man jetzt zu Fuß ablaufen kann, deutlich kompakter. Nichtsdestotrotz ist das Gelände nach wie vor ziemlich weitläufig, allerdings gibt es zwei Möglichkeiten, die virtuellen Sohlen vor dem Durscheuern zu bewahren: Zum einen sind da natürlich die lebenden Porträts, die als Abkürzung zwischen zwei weit auseinander liegenden Bereichen liegen – die werden allerdings erst nach und nach freigeschaltet. Die andere Variante ist der Fast Kopflose Nick, den man jederzeit herbeizaubern kann, und der einem sicher wie ein Hamburger Taxifahrer den idealen Weg zum aktuellen Missionsziel vorschwebt.
Und hier kommen wir zum größten Problem: Den Missionen. Denn im Großen und Ganzen gibt es nur drei Arten von Aufträgen – Duelle, Zaubertränke und Quidditch. Diese drei Formen ziehen sich durch das gesamte Spiel und später hin wie der größte
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Das Mischen der Zaubertränke ist eine Geduldsprobe: Gerade zum Spielende hin ziehen sich diese Aufgaben in die Länge. |
leichte Steuerungseingaben durch sternförmige Ringe fliegt; man verliert sie, indem man gegen Hindernisse prallt. Das sind die einzigen Interaktionsmöglichkeiten, der Rest (inkl. Fangen des goldenen Flitzers) läuft automatisch.
Auch die anderen zwei »Minigames« folgen den zu Beginn definierten Regeln bis zum bitteren Ende: Zaubertränke werden zubereitet, indem man Zutaten, die um den Kessel herum aufgereiht sind, in vorgegebener Art und Weise zusammenmischt. Man wählt eine Ingredienz, schüttelt sie gegebenenfalls ein wenig und kippt so lange davon etwas in den Kessel, bis die gewünschte Farbe erreicht ist. Und dann das Ganze nochmal mit einer anderen Zutat. Und dann nochmal. Und dann nochmal. Und dann nochmal. Zwischendurch muss der Kessel auf eine bestimmte Farbe geheizt werden, danach folgen wieder Zutaten. Und dann noch ein paar. Gerade im letzten Drittel zieht sich dieser Vorgang wie ein Marathon durch einen Leimsee.