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Hard to be a God (Rollenspiel) – Hard to be a God

Wenn die Packung „Ein Hack-and-Slay-Spiel mit Rollenspielelementen“ propagiert, schrillen in der Redaktion die Alarmglocken: „Achtung, Kloppmist!“ Doch Hard to be a God gibt sich reichlich Mühe, mit allen Vorurteilen, die man gegenüber Action-Rollis haben könnte, aufzuräumen. Leider gelingt dies nur eingeschränkt…

© Burut CT/ Akella / THQ

Fazit

Es ist nicht leicht, dieses Spiel zu lieben. Aber hassen kann ich es auch nicht. Das liegt allerdings weniger an der eher durchschnittlichen Kulisse mit ihren teils überraschend kleinen Gebieten, die jeweils neu eingeladen werden und keine durchgehende Welt darstellen. Doch für jede gute Idee, die in die Welt von Arkanar integriert wurde, findet sich mindestens ein Aufhänger, der mir die Hutschnur hochgehen lässt. Vor allem das Kampfsystem zeigt Schwächen: Ähnlich direkt und damit beinahe so konsolig und vom Potenzial so einzuschätzen wie in Avencast, zeigt Hard to be a God vor allem bei Kämpfen gegen mehrere Gegner, wie es nicht geht. Was taktisch und überlegt hätte werden können, wirkt auf Dauer nur konfus, unübersichtlich und frustrierend. Dazu gehört auch das Verkleidungssystem sowie  die Möglichkeit, Aufgaben über mehrere Lösungsmöglichkeiten anzugehen – beides bietet Potenzial, zeigt aber auch mehr oder weniger eklatante Schwächen. Wenn nicht vor allem die interessante und für ein Hack&Slay ungewöhnlich tief gehende Geschichte mit ihren Wendungen sowie die übersichtliche Charakter-Entwicklung oder die interessante Missionsstruktur wären, könnte man das Spiel getrost in die Tonne treten. So aber ertappe ich mich immer wieder dabei, doch noch einen Versuch zu wagen, doch noch einmal den schier aussichtslosen Kampf anzugehen und doch noch einmal das Geheimnis zu lüften – bis ich vor lauter Frust die Maus wieder vom Schreibtisch pfeffere. Unter dem Strich schlummert hier eine Menge Potenzial, mit dem das russische Entwicklerteam aber scheinbar überfordert war. Mit anderen Voraussetzungen und leicht modifizierten und optimierten Spielmechaniken hätte hier ein Titel entstehen können, der im Action-Rollenspiel neue Wege beschreitet und mit Konventionen bricht. So aber bleibt es nicht mehr als ein nur leidlich gelungener Versuch, dem handelsüblichen Kloppmist eine erzählerische Tiefe hinzuzufügen.

Wertung

PC
PC

Eine neugierig machende Geschichte und viele gute Ideen stehen einer grottenschlechten Kampfmechanik gegenüber…

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