Veröffentlicht inTests

Gravel (Rennspiel) – Ein neuer Offroad-Champion?

Nach zuletzt zahlreichen Motorrad-Ausflügen von MXGP über Supercross bis zur Moto GP widmet sich Milestone jetzt wieder Geschossen auf vier Rädern. Da sich die WRC-Lizenz mittlerweile nicht mehr in den Händen des Studios befindet, hat man mit Gravel eine eigene Marke aus dem Boden gestampft, um die Welt der Offroad-Rennen in Form einer fiktiven TV-Show zu zelebrieren. Wir sind für den Test über Stock und Stein gebrettert…

© Milestone / Bandai Namco Entertainment

Technik von gestern

Trotz des Umstiegs auf die Unreal-Engine hat auch Gravel wieder das alte Milestone-Problem: Technisch präsentiert sich der Titel nicht zeitgemäß! Das gilt nicht mal unbedingt für die Bildrate von 30fps, die bei einem Arcade-Rennspiel durchaus vertretbar sind, auch wenn mindestens 60 Bilder pro Sekunde beim Rasen immer wünschenswert sind. Doch so lange eine flüssige Darstellung gewährleistet wird, sind auch 30fps okay. Die Hardware der PS4 Pro packt diese Anforderung, doch kaum zu glauben aber wahr: Auf der Xbox One X hat Gravel selbst nach dem jüngsten Patch stellenweise mit leichten Einbrüchen der Bildrate zu kämpfen, die es so auf der Sony-Konsole nicht zu sehen gibt.

Das ist nicht nur aufgrund der deutlich stärkeren Hardware bitter, sondern auch angesichts der durchschnittlichen Kulisse, die qualitativ eher an Rennspiele der vergangenen Konsolengeneration erinnert und teilweise sogar gegen Motorstorm & Co verblasst. Wirklich schlimm sind aber die erschreckend detailarmen Wagenmodelle geraten. Das gilt nicht nur für die Karosserie, die offenbar nur aus wenigen Polygonen und platten Texturen besteht. Auch die Cockpits wirken billig und verfügen nicht einmal über funktionierende Innen- und Außenspiegel. Selbst virtuelle Spiegel für andere Perspektiven werden

[GUI_STATICIMAGE(setid=83377,id=92560674)]
Die Cockpits wurden ähnlich lieblos gestaltet wie die Wagenmodelle. © 4P/Screenshot

nicht geboten, so dass man sich notgedrungen auf die Positionsanzeiger oder den manuellen Blick nach hinten verlassen muss. Genauso wie die Fahrzeuge aussehen, so klingen sie auch: schwachbrüstig und enttäuschend. Immerhin darf man sie neben dem Controller auch mit einem Lenkrad über die Pisten dirigieren. Zwar ist die Unterstützung der Peripherie für einen Arcade-Racer durchaus löblich und nicht selbstverständlich, aber aufgrund des enttäuschenden Force Feedbacks ist das Nutzen der Peripherie hier nicht unbedingt ein Gewinn für das ohnehin nur solide Fahrgefühl.