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Gravel (Rennspiel) – Ein neuer Offroad-Champion?

Nach zuletzt zahlreichen Motorrad-Ausflügen von MXGP über Supercross bis zur Moto GP widmet sich Milestone jetzt wieder Geschossen auf vier Rädern. Da sich die WRC-Lizenz mittlerweile nicht mehr in den Händen des Studios befindet, hat man mit Gravel eine eigene Marke aus dem Boden gestampft, um die Welt der Offroad-Rennen in Form einer fiktiven TV-Show zu zelebrieren. Wir sind für den Test über Stock und Stein gebrettert…

© Milestone / Bandai Namco Entertainment

Ein Modus für die Tonne

Das gilt übrigens auch für die Spielmodi-Variante „Smash-Up“, auf die man hin und wieder im Rahmen der Karriere trifft. Dabei handelt es sich um eine Art Slalom, bei dem man einer per Zufall bestimmten Streckenführung folgen muss. Wie bei Mario Kart erscheinen Blöcke nebeneinander auf der Strecke, die als Checkpunkt fungieren und entweder ein rotes Kreuz oder einen grünen Pfeil anzeigen. Ziel ist es, mindestens einen der grünen Pfeile bei der Durchfahrt zu erwischen, während eine Berührung eines Kreuz-Blocks die Geschwindigkeit massiv drosselt. Da die Symbole erst kurz vor der Ankunft per Zufall ausgelost und angezeigt werden, muss man sich immer wieder neu darauf einstellen und entsprechend reagieren. In der Therorie klingt das Konzept durchaus interessant, doch in der Praxis ist es schlichtweg furchtbar: Im Kampf gegen die Uhr hängt in diesem Modus einfach zu viel vom Zufall ab und man muss teilweise eine extrem umständliche Rennlinie fahren, die keinen Sinn ergibt und den Fahrrhythmus massiv stört. Nein, das macht keinen Spaß! Aber zum Glück muss man nicht für alle Veranstaltungen innerhalb der Karriere die maximale Anzahl an Sternen einsammeln, um Zugang zu neuen Wettbewerben zu bekommen.

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Die Fahrzeugmodelle wurden erschrecken schwach modelliert. © 4P/Screenshot

Abgesehen von den Smash-Up-Events gefällt mir die Aufmachung der Off-Road Masters im Stil einer TV-Show aber eigentlich ganz gut, zumal die einzelnen Episoden von einem ordentlichen Sprecher passend kommentiert werden, auch wenn sich seine Ausführungen schon nach ein paar Rennen häufig wiederholen. Störend ist zudem der schwankende Schwierigkeitsgrad innerhalb der Kampagne: Während man die häufig wehr- und ideenlose KI auf der Standard-Stufe schnell im Griff hat und Siege einfährt, erscheinen die Siegbedingungen bei Zeitfahr-Veranstaltungen vergleichsweise hoch und mitunter sogar unerreichbar, wenn man ohne Fahrhilfen unterwegs ist. Zwar kassiert man für das Rasen ohne Traktionskontrolle & Co höhere Boni bei den Preisgeldern, aber die Balance lässt trotzdem teilweise zu wünschen übrig.

Bei Wind und Wetter


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Das Schadensmodell lässt mechanisch und visuell zu wünschen übrig. © 4P/Screenshot

Abseits der Karriere werden noch Zeitfahren und Einzelrennen geboten, bei denen man neben Rundenanzahl & Co auch die vier möglichen Tageszeiten und die drei verfügbaren Witterungsbedingungen (trocken, Regen, nass) den eigenen Wünschen entsprechend anpassen darf. Für Mehrspieler-Duelle bleibt mangels einer Splitscreen-Option nur der Gang zum sehr rudimentär gestrickten Onlinemodus, in dem bis zu acht Teilnehmer in Einzelrennen antreten und die Strecken per Abstimmung entscheiden. Schön: Das Feld lässt sich mit KI-Piloten auffüllen, falls man nicht genügend Fahrer zusammen bekommt. Noch schöner: In unseren Testfahrten liefen die Rennen sauber und ohne spürbare Lags ab, allerdings waren meist auch nicht mehr als vier Spieler am Start. Dabei muss man sich entweder notgedrungen auf das automatische Matchmaking verlassen oder eröffnet selbst eine Lobby – einen Server-Browser gibt es nicht.