Boyz ’n da Hood!

Jede Menge heißes Blei: Die Feuergefechte steuern sich am PC dank Mauskontrolle einfacher. © 4P/Screenshot
Schrotgewehre und MGs bis zu Raketenwerfer und Minigun keine Wünsche offen lässt. Außerdem warten eher unorthodoxe Kaliber wie ein Blumenstrauß (als Waffe untauglich, aber zum Beeindrucken der Freundinnen geeignet), ein Feuerlöscher und ein Giganto-Dildo auf euch….
Jede Mission bringt euch entweder Geld oder Respekt: Das Geld müsst ihr euch hier härter verdienen als in jedem anderen GTA-Teil, da die großen Summen erst ab der Spielmitte herausspringen, so dass ihr anfangs darauf angewiesen seid, toten Gegnern ihre Waffen abzunehmen, um Kohle zu sparen. Besetzt ihr erste Gang-Gebiete, bringen die euch regelmäßig Geld ein; außerdem könnt ihr, wie in Vice City, auch Grundbesitz kaufen – was neben einem weiteren Speicherpunkt auch den Vorteil einer zusätzlichen Geldquelle hat. Respekt ist die andere wichtige Größe in der Hood, denn nur mit ausreichend Respekt hören andere Gang-Mitglieder auf euch. Ihr könnt sie für Einsätze rekrutieren und ihnen auch einfache Befehle geben – allerdings sollte man sich nicht allzu sehr auf die KI-Kämpen verlassen. Damit ihr euch nicht verlauft, könnt ihr eure Position jederzeit auf der übersichtlichen Karte einsehen, die außerdem noch weitere wichtige Punkte (Waffenladen, Missionsziele oder Friseur) verzeichnet. Diese Karte liegt auch ausklappbar der Verpackung bei, wobei die PC-Version gegenüber der Xbox-Variante noch einen dicken Coolness-Bonus hat: Nicht nur der Pappschuber ist edel gestaltet, auch das Handbuch mutierte zum üppigen Reiseführer mit Radio- und Shoppingtipps – dafür zwei enthusiastisch erhobene Daumen! Wie es sich für ein zynisches Spiel gehört, steckt auch San Andreas voller Insidergags und witziger Anspielungen; die dezenten Seitenhiebe in Richtung True Crime und Driv3r sowie die Auftritte von Catalina samt des schweigsamen Helden aus GTA 3 seien hier nur als Highlights genannt.
Die prachtvolle Welt von San Andreas

Die Landschaftsdarstellung brilliert mit toller Weitsicht und verbesserten Effekten. © 4P/Screenshot
doch manche Charaktere wie mit dem Presslufthammer designt. Und dass das Spiel in einem ziemlich hässlichen Viertel beginnt, kommt noch hinzu. Jedoch: zum Teufel damit! Die schiere Pracht, die sich einem in den Bergen über San Fierro bei einem Sonnenuntergang bietet, das unglaublich intensive Gefühl einer lebendigen, realistischen Stadt, die herrlichen Animationen – all das wischt den auf einmal so bedeutungslos erscheinenden Krimskrams von wegen niedrig aufgelöster Texturen einfach vom Tisch. Wie schon die beiden Vorgänger beweist auch San Andreas überdeutlich, dass Entwickler Rockstar ein goldenes Händchen für glaubwürdige Szenarien hat, in denen man sich einfach wohl fühlt – und sofort zwar realistische, aber dafür gefühlskalte Games wie True Crime einfach schnellstmöglich vergisst.