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Gothic 2: Die Nacht des Raben (Rollenspiel) – Gothic 2: Die Nacht des Raben

Gelangweilte Piraten am Strand, ein Geheimbund quer durch alle Gilden und ein alter Bekannter als Bösewicht – das hört sich verdammt nach der lebendigen Welt von Gothic an. Das alles kommt im neuen Add-On Gothic 2: Die Nacht des Raben vor, in dem Ihr in der neuen Welt der geheimnisvollen Erbauer unterwegs seid. Wer sich bisher noch nicht zum Kauf der Erweiterung entschlossen hat, kann sich nun von unserer Review überzeugen lassen.

© Piranha Bytes / JoWooD

Wiedersehen macht Freude

Wieder einmal sind es vor allem die alten Bekannten, die dem namenlosen Held mit dem Pferdeschwanz in Gothic 2: Die Nacht des Raben, für das Ihr das Grundspiel benötigt, Schwierigkeiten bereiten. Auch in der neuen Welt, die einst von einem hoch entwickelten Volk bewohnt war, trifft Euer Held immer wieder auf einstige Insassen der Barriere, die ihm oft wenig freundlich gesinnt sind. So nehmen es ihm die Wassermagier immer noch übel, dass er einst ihren Erzhaufen im Kampf gegen den Schläfer „missbraucht“ hat. Zum Glück trefft Ihr aber auch auf Leute, die Ihr sicher gern wiederseht.

Erneut ein Hänfling?

Mancherorts ist es auf Missfallen gestoßen, dass Ihr im Add-On wieder -wie bereits im zweiten Teil- als einsamer Held ohne großes Können beginnt, dem der Dämonenbeschwörer Xardas erst mal neues Leben einhauchen muss. Sicher wäre es auch witzig, das Add-On wie etwa bei Morrowind: Tribunal mit einem ausgewachsenen Charakter zu spielen. Doch wer hat den schon noch abgespeichert und das Balancing wäre sicher noch schwieriger als ohnehin schon. Daher hat es auch Vorteile, neu anzufangen und so vielleicht mal eine andere Gilde auszuprobieren.

Aufträge am laufenden Band

Neben der bereits aus Gothic 2 bekannten Haupthandlung mit den Drachen besitzt das Add-On eine ganz eigene Quest, die sich kurz gesagt um den mysteriösen Ring des Wassers, eine längst vergessene Kultur und eine neue Bedrohung dreht. Mehr zur spannenden Story sei hier aber nicht verraten. __NEWCOL__Zunächst seid Ihr aber noch in der Welt von Gothic 2, in der es aber auch viel Neues zu entdecken gibt. So müsst Ihr etwa für einen Piraten dessen Schätze finden und ausgraben. Der zweite Teil des Add-Ons spielt dann ganz in dem neuen Tal, wo es neben der Hauptaufgabe natürlich auch jede Menge Nebenquests gibt.

Neue und alte Gilden

Da die vier neuen Gilden, Piraten, Banditen, Ring des Wassers und Wassermagier (Letztere gab es bereits im ersten Teil), allesamt erst im fortgeschrittenen Spielverlauf zur Verfügung stehen, ist es zunächst sinnvoll, auf Altbewährtes zu setzen. Sich seine ersten Sporen erneut als Söldner, Milizionär oder Feuermagier zu verdienen, ist auch deshalb notwendig, da Euch auch die Story des Add-Ons zwingend zum Chef der Paladine Lord Hagen führt. Und zu ihm gelangt Ihr bekanntermaßen nur als verdientes Gildenmitglied.

Deutlich schwieriger?

Ob Ihr ein Spiel als schwer empfindet, hängt natürlich immer vom ganz persönlichen Empfinden ab: Was den einen zur Weißglut treibt, das meistern andere ohne größere Probleme. „Gewusst wie“ heißt daher auch beim Add-On zu Gothic 2 oft die Devise: Anstatt nassforsch gleich gegen ein ganzes Lager Banditen zu kämpfen, solltet Ihr lieber die Bösewichte in die Dörfer locken, wo die Übermacht der Einwohner sie meistens schnell plättet. Punkte bekommt Ihr dann zwar keine, aber bei Eurer Quest kommt Ihr so garantiert stressfrei weiter. Auch die Lernpunkte sind nun gestaffelt, wer z.B. eine Stärke von 60 besitzt und diese um fünf steigern will, braucht jetzt stolze 15 Lernpunkte dafür.