Die Strahlen kreuzen? Logisch!
Während der Wald-und-Wiesen-Geist mit dem Protonenstrahl noch wunderbar unter Kontrolle zu bringen ist, lachen dickere Kaliber wie der gigantische Marshmallow Man nur herzhaft über derart läppische Taschenlampen. Gut, dass Tüftler Egon stets an neuem Equipment bastelt, was sich über kurz oder lang in einer mächtig wummsenden
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Zu schade, dass die Story komplett ohne Koop-Modus auskommen muss – und das obwohl man die meiste Zeit im Team unterwegs ist. |
Gut, dass man dieser Bedrohung nie allein gegenübersteht: Grundsätzlich ist man im mal mehr, mal weniger großen Team unterwegs, was allerdings nicht nur Vorteile hat. Denn die KI der virtuellen Geisterjäger ist ihrerseits sehr immateriell. Denn wie schon bei Jericho oder Conflict: Desert Storm bedeutet ein »Bildschirmtod« nicht das Ende – man geht nie richtig drauf, sondern wird nur umgeschmissen und bleibt hilflos zappelnd liegen. In dieser Zeit kann man von Teamkameraden gerettet werden, was im Normalfall auch gut klappt. Umgekehrt wird’s schon schwieriger, denn die blöden Kumpane fallen am laufenden Band, so dass man in größeren Gefechten mehr mit Hin- und Herrennen und Wiederbeleben als mit Geisterbratzen beschäftigt ist. Liegen alle am Boden, geht’s automatisch zum letzten Checkpunkt zurück, was Geduld voraussetzt: Zwar bekommt man ein von Ray Parker Jrs legendärem Ghostbusters-Song unterlegtes Video zu sehen, dennoch dauert das Laden des Speicherpunktes gut eine halbe Minute!
Du bist fast allein
Ghostbusters sieht gut aus. Wirklich gut: Das Hauptmenü ist angenehm stylisch, die Figuren sind toll designt und sofort wiederkennbar, die Mimik passt wunderbar zu den Charakteren – okay, die Gesichter glänzen gelegentlich wie Babyhintern, aber sie bewegen sich unterhaltsam. Genau wie die Geister, die authentisch eklig daherkommen. Die Levels sind zum größten Teil den Filmen nachempfunden: Das Geisterjäger-Hauptquartier (das super aussieht, aber leider sehr steril ist), das Sedgewick Hotel oder das naturhistorische Museum sind prachtvoll designt und zu einem beeindruckend großen Teil zerstörbar – bei den Gefechten geht irre viel zu Bruch, was zwar gelegentlich dafür sorgt, dass die Framerate etwas sinkt, aber unspielbar wird es nie. Das Spiel kommt zudem komplett ohne HUD aus, alle erforderlichen Anzeigen finden sich in blinkender Form auf dem Nuklearbeschleuniger. Technisch hat die 360-Fassung übrigens deutlich die Nase vorn: Während man auf PS3 mit gelegentlichem Ruckeln und viel Tearing leben muss, findet sich beides nur selten auf der Microsoft-Konsole – und das, obwohl hier die Texturen merkwürdigerweise deutlich höher aufgelöst sind.
In Sachen Multiplayerspaß ist Ghostbusters eine Enttäuschung auf hohem Niveau: Zwar gibt es einige sehr unterhaltsame Varianten für bis zu vier Spieler – allen voran »Survival«, in dem man gemeinsam immer stärker werdenden Geisterwellen standhalten muss – aber dennoch bleibt ein mittellanges Gesicht zurück. Denn eine richtige Koop-Karriere fehlt, die sich angesichts der Tatsache, dass man ständig gemeinsam unterwegs ist, eigentlich aufgezwungen hätte.