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Ghostbusters: The Video Game (Action-Adventure) – Ghostbusters: The Video Game

Die Wege der Spieleentwickler sind unergründlich: Von den Ghostbusters hat man schon seit fast zwei Jahrzehnten nichts mehr gehört, das letzte auf der Originaltruppe basierende Spiel ist fast ebenso lang her. Und dennoch ist die Marke nach wie vor ebenso beliebt wie bekannt – wenn das mal kein guter Grund für ein frisches Spiel ist!

© Terminal Reality / Red Fly Studios / Saber Interactive / Sony / Namco Bandai Partners / Mad Dog / Koch Media

Nuklearbeschleunigter Grünschnabel

Man stelle sich vor, dass die Rolling Stones mal eben einen Auszubildenden suchen. Einen Hiwi, einen Wasserträger, der mal hin und wieder an der Klampfe herumzappeln darf, wenn Keith Richards aus Versehen

nüchtern sein sollte. Aber sonst ist er in erster Linie dafür da, die Drecksarbeit zu machen und neues, vor allem potenziell gefährliches

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Video: Den nicht lizenzierten Nuklearbeschleunger durchgeladen und drauflosgejagt! In Ghostbusters geht mächtig was zu Bruch.
Equipment zu testen. Klingt nach einem Scheißjob, aber hey – es sind die Stones! Da hält man wohl einfach die Klappe und macht, was von einem verlangt wird.

Genau das macht Hoss, der junge Typ mit dem Bürstenhaarschnitt, über den man sonst exakt gar nichts erfährt – er ist halt der Knappe der Geisterjäger, der im witzigen Introvideo eingeführt wird, aber sonst blasser als die graue Lady in der Stadtbibliothek bleibt. Und dennoch scheint er ein Naturtalent zu sein, denn mit dem guten alten »nicht-lizenzierten Nuklearbeschleuniger« sowie dem Geisterortungs-Ping »PKE« hantiert er wie ein Profi. Bzw. du. Ja, du, der du gerade diesen Text liest.

Neben Blassnase Hoss tummeln sich auch alle anderen Ghostbusters im dezent schäbigen New Yorker Hauptquartier: Peter Venkman, Ray Stantz, Egon Spengler und Winston Zeddemore sind immer für einen albernen Spruch gut, genau so wie unterhaltsame Nebencharaktere: Darunter die schroffe Sekretärin Janine Melnitz oder der Paragraphenreiter Walter Peck. Alle Figuren werden sowohl in der englischen als auch deutschen Fassung von ihren Originalsprechern vertont, was in den allermeisten Fällen auch wirklich super klingt – lediglich Bill Murrays unaufhörlich gurrendes Genuschel klingt so, als würde er pausenlos auf Slimer herumkauen. Aus den Filmen bekannte Figuren wie Dana Barrett (Sigourney Weaver) oder Louis Tully (Rick Moranis) sind zwar weit und breit nicht auszumachen, aber dafür kommt nach kurzer Spielzeit ein interessanter Neuzugang an Bord: Die schnuckelige Dr. Ilyssa Selwyn, vertont von der gleichsam appetitlichen Alyssa Milano.

Ghostbusters 2 ½

Die neue Geschichte stammt aus der Feder der Original-Autoren Dan Aykroyd und Harold Ramis, ist aber nicht wirklich taufrisch. Vielmehr präsentieren die beiden eine Art Best-of aus den beiden Filmen, mit Figuren wie dem Marshmallow Man, der grauen

Die Spielfiguren sehen ihren Filmpendants mit Ausnahme der Glänzehaut verblüffend ähnlich – außerdem kommen die meisten Originalsprecher zu Wort.
Lady, Slimer, Vigo oder Gozer. Macht aber nix, denn alles wird in gut inszenierten Zwischensequenzen witzig rübergebracht und flott erzählt. Letztendlich dreht sich das Ganze um die obligatorische mysteriöse Geisterplage, die sich über New York ergießt und von den Herren in den grauen Anzügen beseitigt werden muss.

Das geht natürlich am besten mit einer Protonenkanone, deren Benutzung im unterhaltsam integrierten Tutorial erklärt wird. Das Geisterfangen basiert auf vier Schritten: 1.) Der Geist muss gefunden werden, sofern er nicht gerade die ektoplasmische Zunge herausbaumeln lassend vor einem herumschwebt. Das geht mit dem PKE, eine Art elektronischer Geister-Wünschelroute, mit der man zuverlässig, wenn auch auf Dauer etwas zu langatmig, die Gespenster aufspürt. Sind sie aus dem Versteckt gelockt kommt 2.) Das Fangen mit der Protonenkanone. Jeder Geist hat eine Lebensenergie, die man erstmal niederbratzen muss. Ist es so weit, muss man 3.) die Geisterfalle auswerfen und 4.) den wie an einer elektrisch zuckenden Angel zappelnden Plagegeist da rein befördern. Mit fortschreitendem Spielverlauf bzw. dem durch Geisterfang verdienten Geld kann man sich immer nützlichere Upgrades kaufen – wie eine Falle, die sofort zuschnappt, wenn man ein Opfer darüber hält oder einen weniger wild durch die Gegend bratzenden Protonenstrahl.