Fazit
Fünf Jahre war Ghost Recon Wildlands in Entwicklung. Und das Konzept mit seinem Team-Aspekt in der bislang größten von Ubisoft kreierten offenen Welt ist definitiv interessant. Aber Größe ist nicht alles. Denn das Ergebnis muss in eigentlich jedem Bereich hinter anderen Titeln zurückstecken, die teilweise sogar aus weiteren Ubi-Studios kommen und parallel entwickelt wurden – weswegen die Diskrepanzen umso unerklärlicher sind. Man macht vieles, aber nichts wirklich herausragend. Die Welt ist weder so explosiv noch so ansehnlich wie in Just Cause 3 und bei weitem nicht so glaubwürdig wie z.B. in Watch Dogs 2. Der Team-Aspekt ist mit seinen KI-Macken und dem redundanten Missionsdesign nicht so ausgereift wie in Gears of War 4 oder Rainbow Six Siege. Die Geschichte ist abseits der charismatischen Hauptfigur El Sueno nicht so interessant wie in Mafia 3, das auch in der Breite interessantere Figuren bietet. Dennoch macht die Eroberung Boliviens mit ihren abgespeckten taktischen und eher auf zugängliche Action getrimmten Möglichkeiten Spaß – mit einem rein menschlichen Team sogar noch mehr. Irgendwo zwischen der mitunter hanebüchenen Fahrphysik der Vehikel sowie dem eigentlich überholten Kartenzumüll-Sammelwahn, der wie auch das XP-System nicht zu den Ghosts passen möchte, finden sich immer wieder punktuell spannende Gefechte. Doch es wurde die Chance verpasst, eine der langlebigsten Reihen aus dem Hause Ubisoft erfolgreich in eine neue Richtung zu bringen. Man bekommt hier nicht mehr als nette, aber vollkommen belanglose Ballereien, die auch unter einem anderen Namen veröffentlicht werden könnten.