Euro war gestern
Vorweg sei angemerkt, dass Entwickler SCS Software ein alter Hase in diesem Segment ist. Mit der 18 Wheels of Steel-Serie haben sich die Tschechen bei Trucker-Freunden bereits einen Namen gemacht, auch wenn mich deren „ Extreme Trucker <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1979338′)“>
Im August 2008 erschien mit „European Truck Simulator“ der Vorgänger dieser aktuellen „deutschen Version“,
der wir uns nun widmen. Wie der merkwürdigerweise englische Titel ja schon andeutet, dreht sich hier alles um Lastwagen und die Bundesrepublik. Dementsprechend haben 18 deutsche Großstädte von München über Leipzig, Köln bis Kiel ihren Weg ins Spiel gefunden. Hinzu kommen sechs LKW-Typen, wobei nur MAN offiziell lizenziert wurde. Mit denen dürfen 60 Güter kreuz und quer durchs Land transportiert werden. Zudem hat es erstmals ein echter Karrieremodus an Bord der Schwerlasttransporter geschafft. Entsprechend gespannt war ich, ob die vollmundigen Werbebotschaften auf der Packung ansatzweise der Spielrealität entsprechen.
Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh…
Nachdem ich mein PC-Lenkrad korrekt eingerichtet und wichtige Funktionen, wie Blinker und Schulterblick auf die entsprechenden Tasten gelegt habe, beginne ich meine Karriere als Cowboy der Landstraße. Zwar werde ich meinem Alter Ego nicht vorgestellt, aber immerhin darf ich Name und Startstandort frei wählen. Ein Text-Tutorial weist mich daraufhin vorbildlich in die ersten Schritte ein. Da Bielefeld ja offensichtlich einer großen Verschwörung zum Opfer gefallen ist, entscheide ich mich für das ja auch recht schöne Hamburg und schon gehts als Angestellter Fernfahrer los.
Es gilt innerhalb von acht Stunden Käse von Hamburg nach Dresden zu transportieren. Also erstmal meine Zugmaschine auf dem Hof meines Spediteurs an einen per Pfeil markierten Sattelauflieger manövrieren. Sieben Kameraperspektiven stehen mir zur Verfügung, das Tutorial schlägt mir für diese Aktion die Vogelperspektive vor, was eine gute Wahl ist. Angekoppelt wird der Anhänger per simplem Tastendruck. Nun geht’s per Fahrerperspektive ab auf die Straße.
Der erste Eindruck in meinem Führerhaus ist durchweg positiv: Schon beim Extreme Trucker konnte die Darstellung der Lastwagen und insbesondere des Fahrerhauses überzeugen; das wird hier nochmals übertroffen. Der Innenraum ist samt Armaturen, Anzeigen und Außenspiegeln liebevoll detailliert und absolut realistisch nachgebildet. Beim Setzen des Blinkers bewegt sich der entsprechende Hebel und auch die Anzeige von Licht und Gangzahl sowie der Tacho funktionieren in Echtzeit – sehr schön! Im Gegensatz zum Extreme Trucker lässt sich hier auch eine zweifach zoombare Karte dezent im oberen rechten Bildschirm einblenden.
Zwar hätte man dies auch noch eleganter in Form eines Navigationsgerätes auf dem Armaturenbrett lösen können, aber immerhin muss man nun nicht mehr ständig das Spiel unterbrechen, um „nachzuschlagen“ wo man gerade ist. Zunächst will aber der Weg aus dem sehr überschaubaren Hamburg auf die A 24 nach Berlin gefunden werden. Dabei fällt auf, dass der Hamburger Hafen als Sehenswürdigkeit zwar rudimentär angedeutet wird, aber Deutschlands zweitgrößte Stadt im Grunde nur aus einer Hand voll Straßen besteht. Außerdem gibt es abgesehen von Fahrzeuginsassen nach wie vor nirgendwo Menschen zu sehen. Immerhin müssen nun die wichtigsten Verkehrsregeln beachtet werden: Das Missachten einer roten Ampel wird automatisch mit 250 Euro Bußgeld geahndet, ebenso dauerhaftes Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Unfälle schlagen (unabhängig von der Schwere) immer pauschal mit 400 Euro zu Buche. Polizei oder schimpfende Verkehrsteilnehmer gibts zwar immer noch nicht, aber immerhin: Endlich Sanktionen!